Kammer kritisiert Krankentransport-Leitstelle

Die Wiener Wirtschaftskammer hat Kritik an den Plänen für eine neue Leitstelle in Sachen Krankentransporte geübt. Dies sei nur ein weiterer Schritt, um private Unternehmen in ihrer Arbeit zu behindern, sagte Sparten-Obmann Davor Sertic.

„Es gibt bereits eine gut funktionierende Leitstelle für Krankentransporte. Mit dem Beschluss werden Hunderte Jobs im Bereich der Fahrtendienste auf das Spiel gesetzt“, beklagte der Kammervertreter: „Die Fahrtendienste stehen für eine qualitativ hochwertige Dienstleistung und gewährleisten, dass in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen in der Stadt von A nach B gebracht werden“, so Sertic, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer.

Vermittlung von 40.000 Fahrten pro Monat

Derzeit würden in der privaten Fahrtendienstzentrale in Wien bis zu 40.000 Fahrten pro Monat vermittelt. Davon werden laut Kammer rund 3.600 Menschen im Rollstuhl, etwa 1.600 in Leihrollstuhl, 7.000 in Tragsesseln und 400 liegend transportiert.

Rettung Versammlung

APA/Georg Hochmuth

Blaulichtorganisationen übten nach Kündigungen Kritik

Insgesamt seien rund 1.000 Mitarbeitern für die privaten Unternehmen unterwegs, hieß es. Diese Anbieter sollten unbedingt in die Aufbauarbeiten für die neue Leitstelle eingebunden werden, forderte Sertic. Für den Aufbau der gemeinsamen Zentrale wurden am Montag im zuständigen Gemeinderatsausschuss 500.000 Euro locker gemacht. Die Transporteinsätze sollen künftig von der Berufsrettung Wien koordiniert werden - mehr dazu in 500.000 Euro für Krankentransport-Leitstelle.

Diskussion um Kündigungen

Zuletzt gab es in der Stadt eine Kontroverse rund um mögliche Kündigungen von Rot-Kreuz-Sanitätern, die dann verhindert wurde - mehr dazu in Rotes Kreuz: Doch keine Kündigungen. Die Situation für Unternehmen wie Rotes Kreuz, Samariterbund und Co. hatte sich in den vergangenen Jahren verschärft, weil bei Krankentransporten immer öfter auf private Fahrtendienste zurückgegriffen wird. Die Rettungsdienste kritisieren das - mehr dazu in Runder Tisch soll Rettung retten.

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