Pieter Bruegel: „Shakespeare der Druckgrafik“

Die Albertina zeigt ab Freitag die Sammlung des niederländischen Künstlers Pieter Bruegel. In 80 Zeichnungen und Druckgrafiken kritisiert er unter anderem die gesellschaftlichen Verhältnisse des 16. Jahrhunderts.

Der Begriff Kunstbanause war bereits im 16. Jahrhundert ein Thema der Szene. In seinem bekanntesten Werk „Maler und Käufer“ thematisiert Pieter Bruegel der Ältere die falschen Kunstkenner, die eigentlich nur mit ihrem Geld prahlen. Ein Mann mit ratlosem Lächeln und großem Geldbeutel sieht dabei einem genervten Künstler über die Schulter. Ab Freitag ist „Maler und Käufer“ Bestanteil der neuen Ausstellung „Bruegel. Das Zeichnen der Welt“ in der Albertina.

Ungeschönte und direkte Art

Neben seinen bekanntesten Arbeiten sind auch bisher unveröffentlichte Bilder zu sehen, welche die Albertina entdeckt und restauriert hat. Wie etwa eine Antwerpen-Ansicht. Statt schönen Landschaften thematisiert Bruegel in seiner Arbeit auch die sozialen Unruhen und die Probleme durch die Inquisition. Ähnlich wie Shakespeare in der Literatur zeichnet sich Bruegels Arbeit durch seine ungeschönte und direkte Art aus, Dinge aufzuzeigen.

Ausstellungshinweis

„Bruegel. Das Zeichnen der Welt“, von 8.September bis 3.Dezember in der Albertina, Albertinaplatz 1, 1010 Wien

Diese Kritik an gesellschaftlichen Verhältnissen und die moralische Auseinandersetzung mit dem Alltagsleben der Bauernschicht im 16. Jahrhundert machten den Niederländer berühmt. Der ehrliche Zugang gefiel aber nicht jedem. Überlieferungen zufolge bat Bruegler kurz vor seinem Tod seine Ehefrau darum, seine Werke zu verbrennen, um die Frau vor einer möglichen Verfolgung zu schützen. Diese Annahme ist einer der möglichen Gründe für die wenigen Werke, die von Bruegel veröffentlicht sind - mehr dazu in oe1.orf.at.

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