Fendrichs Hits im Musical „I am from Austria“

Hits von Rainhard Fendrich wie „I am from Austria“ verpacken die Vereinigten Bühnen Wien in ein gleichnamiges Musical. Wenige Tage vor der Premiere sprach Fendrich über das Gefühl, seine Lieder in einer fremden Produktion zu hören.

„Es ist ein Stück, das nicht von mir ist. Es ist ein Stück, dass der Titus Hoffmann und Christian Struppeck geschrieben haben - und ich hab die Musik beigesteuert. Und ich war eigentlich sehr positiv überrascht, was aus meinen Liedern geworden ist", sagte Fendrich. Er sei gespannt gewesen, wie Lieder, die in einem ganz anderen kausalen Zusammenhang entstanden sind, plötzlich in eine Handlung passen.“ Aber er könne sich nicht mit Federn schmücken, die er nicht verdiene.

Rainhard Fendrich

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Rainhard Fendrich

„Nur Musik beigesteuert“

Das Stück an sich gefalle ihm sehr gut. Doch Fendrich betonte immer wieder, dass er damit nichts zu tun habe. Das sei kein Desinteresse, aber Ehre wem Ehre gebührt. Das Ensemble verdiene den Applaus, er habe nur die Musik beigesteuert und die sei schon lange geschrieben gewesen.

„Es hat mich die Neugierde gepackt, ich bin gespannt, was mit dem Lied passiert. Denn jedes Lied hat auch einen ganz privaten Gedanken, es entsteht aus Ärger, Verliebtheit, Beobachtung, aus mir heraus (...) es hat mich interessiert, wie diese Lieder in einem ganz anderen kausalen Zusammenhang funktionieren und das ist faszinierend“, so Fendrich.

Gute Musik für reizüberflutete Menschen zu wenig

Begeistert hat ihn die Zusammenarbeit mit Michael Reed, einem der weltbesten Arrangeure, in London. Fendrich und der Weltstar Reed hätten gemeinsam an den Titeln gearbeitet. Reed habe ihm die größten Komplimente gemacht.

I am from Austria

mit Songs von Rainhard Fendrich. Uraufführung am 16. September um 19.30 Uhr im Raimund Theater, Wallgasse 18-20, 1060 Wien.

Es sei natürlich eine Ehre, so Fendrich weiter. Natürlich freue man sich, wenn man Interesse weckt. Man könne nicht jeden beliebigen Künstler hernehmen, man muss ein bestimmtes Repertoire haben. Warum das heute so beliebt ist, liegt daran, dass wir in unserer Zeit reizüberflutet sind. Früher hat man Musik nur gehört, wenn man sie gemacht hat. Heute hört man aus jedem Aufzug, in jedem Kaufhaus Musik.

Es reicht nicht mehr, gute Musik zu machen. Ohne die Promotion nutzt das beste Lied nichts. Die Menschen sind reizüberflutet, sie haben gerne Unterhaltung. Deswegen nähmen Bühnenautoren gerne Musik, die sie schon kennen, dafür, dass ihre Stücke mit einer musikalischen Untermalung stattfinden.

Musical ist „gute Arbeit“

Ob das Musical ein Erfolg wird oder nicht, das entscheide nicht die Presse, so Fendrich weiter. Es entscheide nur die Leidenschaft. Mit dem Musical „I am from Austria“ wurde eine gute Arbeit abgeliefert, ich war wirklich erstaunt, dass muss man hier auch wirklich sagen.

Vor Jahren habe er sich erfolgreich dagegen gewehrt, mit einem Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet zu werden. Das sei auch heute noch so. "Ich bin ein Mensch, der mit seinem Werk noch nicht fertig ist, dem die Idee, die ich noch nicht gehabt habe wichtiger ist, als etwas was schon passiert ist. „Es heißt ja das Stück mit den Liedern von Rainhard Fendrich, und die habe ich schon geschrieben.“

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