Aufregung um Schlafkapsel-Vermietung

In einem Online-Anzeigenportal werden „Schlafkapseln“ für Arbeiter in Wien-Margareten angeboten. Nicht nur der Preis von 270 Euro pro Kapsel lässt nun Stadt und Arbeiterkammer aktiv werden, berichtet „derStandard.at“.

Platzangst darf kein Arbeiter haben, für den dessen Firma eine solche Schlafkapsel mietet.

Schlafkoje

derStandard.at/Screenshot willhaben

„Schlafkapsel für Arbeiter“

Neun Quadratmeter Größe werden angeboten, doch laut „derStandard.at“ überschreitet eine Kapsel die Größe eines Einzelbetts kaum. Die Bettwäsche muss demnach selbst mitgebracht werden, Dienstleistungen gibt es nicht. Das Zimmer mit den Kapseln befindet sich im Keller eines Altbaus, der Zugang ist nur mittels Zahlencode über eine Tastatur möglich.

Rechtliche Konstruktion fragwürdig

Vermieter ist eine Sleepingbox GmbH. Geschäftsführer Oliver Wessel bestätigte gegenüber dem Standard den Preis von 1.080 Euro für ein 40 Quadratmeter großes Zimmer mit vier Kapseln. Er sei nur der Geschäftsführer der Sleepingbox, besitze den Kellerraum und die Kapseln aber als Person und biete ein ganz normales, unbefristetes Mietverhältnis an, erklärte er sein rechtliches Konzept.

Die Mietervereinigung sieht das anders. In einem Altbau sei die Höhe der Miete gesetzlich geregelt. Die Arbeiterkammer würde gerne wissen, welche Firmen solche Unterkünfte für ihre Arbeiter mietet. Bezirksvorsteherin Susanne Schaefer-Wiery (SPÖ) sagte, sie sei sprachlos gewesen. So etwas habe es im Bezirk noch nicht gegeben. Die Mieterhilfe der Stadt Wien will umgehend prüfen.

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