Boom bei Rauchfangkehrern

Keine Nachwuchssorgen haben die Rauchfangkehrer. Der Beruf erlebt derzeit einen wahren Boom. 72 Mädchen und Burschen werden zur Zeit in Wien ausgebildet. Angehende Lehrlinge müssen sogar einen Eignungstest absolvieren.

„Rauchfangkehrer ist ein traditioneller Beruf, den es schon lange gibt, und des wahrscheinlich auch immer geben wird. Und man hat viel mit Menschen zu tun“, sagt Jan, ein Lehrling in der sechsten Ausbildungswoche, gegenüber „Wien heute“. Doch der Beruf hat auch Schattenseiten. „Es gibt auch kleine, dunkle Dachböden, wo man durch den Dreck und den Taubenkot robben muss“, sagt Moritz, ein „spätberufener“ Rauchfangkehrer in Ausbildung.

Der Beruf ist technisch anspruchsvoll und Rachfangkehrerinnen und -kehrer sollten körperlich fit sein. Und wie Ausbildner Phillipp Scheidl meint, gilt es in den Wohnungen vorsichtig zu sein, „denn das ist ja auch die Intimsphäre der Kunden“.

„Jeder Tag gestaltet sich neu“

Unter den Lehrlingen sind auch Maturanten. Einige haben sogar studiert und dann umgesattelt. Rauchfangkehrer können in der Regel selbstständig arbeiten und bereits um 14.00 Uhr nach Hause gehen. Das macht den Job für viele interessant. „Ich habe nicht wirklich einen Alltag, jeder Tag gestaltet sich neu“, sagt Rauchfangkehrermeisterin Sonja Högler.

Der Rauchfangkehrer oder die Rauchfangkehrerin ist eine Amtsperson. Wer wiederholt den Zutritt verweigert, bekommt Post vom Magistrat. Die Rauchfangkehrer gelten nach wie vor als Glücksbringer. „Es gibt viele die auf einen Zukommen und einen berühren. Manche sieht man aus dem Augenwinkel, sie suchen noch schnell einen Knopf, um ihn zu drehen“, sagt Lehrling Moritz.

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