Galerie WestLicht vor Aus?

Die Galerie WestLicht in Wien-Neubau fürchtet um ihre Zukunft. Weil von einem der Hauptsponsoren die Zusage für die weitere Finanzierung fehlt, könnte die Galerie laut Gründer Peter Coeln mit Jahresende schließen.

Derzeit ist in der Galerie WestLicht die Ausstellung mit den besten Fotos des World-Press-Photo-Wettbewerbs zu sehen, die Ausstellung ist am Donnerstag eröffnet worden - mehr dazu in Konfliktreiche World Press Photos.

Gegenüber der „Zib1“ gab sich WestLicht-Gründer Peter Coeln zur Zukunft eher pessimistisch, da mit der Firma Leica einer der Hauptsponsoren abzuspringen droht: „Wir haben keine Zusage für die Zukunft. Wir müssen jahresübergreifend planen, wir haben Mitglieder, die einen Jahresbeitrag auch leisten, sind ein gemeinnütziger Verein. Wenn sich nichts tut, müssen wir wohl oder übel zum Jahresende schließen.“

WestLicht: Sorge um Finanzierung

Die „World Press Photo“ Ausstellung in der Galerie WestLicht in Wien eröffnet. Die Zukunftsfinanzierung ist aber fraglich.

400.000 Euro für laufenden Betrieb

400.000 Euro hat Leica bisher für den laufenden Betrieb gesponsert. Dadurch konnten Ausstellungen von internationalen Größen der Reportagefotografie wie Franz Hubmann, Rene Burri oder Bruce Davidson finanziert werden - mehr dazu in Che Guevara und Richard Nixon im Westlicht (wien.ORF.at; 6.12.2012).

Von der Firma Leica hieß es in einer Stellungnahme gegenüber ORF Wien, dass „zum jetzigen Zeitpunkt, keine finale Aussage“ gemacht werden könne. Über die Höhe der finanziellen Beteiligung will die Firma „generell keine Auskunft geben“, wie es in einem E-Mail heißt.

Gespräche mit Ministerium

„Auch die öffentliche Hand hat bisher nicht reagiert“, so Coeln gegenüber der APA über die bisherigen Gespräche mit dem Kulturministerium und der Stadt Wien, die die als Verein geführte Institution bisher nicht förderten. Er habe Donnerstagabend jedoch ein längeres Gespräch mit Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) geführt, der die Ausstellung eröffnet hat. „Vielleicht passiert da was, aber wir müssen längerfristig planen können“, so Coeln.

Gegenüber der „ZIB 24“ sagte Kern am Donnerstag, dass man nun „Varianten analysieren“ müsse und verwies auf entsprechende „Vorarbeiten“ von Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ). Im Rahmen dieser müsse man „nach Lösungen suchen“. Drozda verwies - von der APA darauf angesprochen - auf laufende Überlegungen im Hinblick auf die Fotokunst in Österreich. „Wir hatten dazu eine Enquete. Nun gibt es Reformüberlegungen, wie wir mit dem Medium Fotografie besser umgehen wollen und die verschiedenen Sammlungen besser vernetzen können“, sagte der Ressortchef am Rande eines Medientermins am Freitag.

„World Press Foto“ Ausstellung im WestLicht

Bei der Eröffnung der „World Press Foto“-Ausstellung wurde über die Zukunft der Galerie diskutiert.

„Sektionschef Jürgen Meindl ist derzeit mit einer Konzeptausarbeitung betreut, das auch eine Grundlage für Regierungsverhandlungen sein soll“, sagte Drozda. „In den nächsten Monaten wird es eine Entscheidung geben.“ Was die Frage eines möglichen Fotografiemuseums angeht, wollte sich der Minister nicht konkret festlegen. Es gebe aber durchaus auch die Variante, lediglich geeignete Präsentationsräumlichkeiten zu finden, ohne die Bestände bzw. Archive der verschiedenen Player in einer Institution zusammenzuführen.

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