AUA-Flugbegleiter: Kritik an geringem Lohn

Im Oktober starten die Gehaltsverhandlungen beim AUA-Bordpersonal. Eine Flugbegleiterin mit netto 1.200 Euro komme schwer über die Runden, kritisiert der Betriebsrat. Laut AUA handelt es sich um einen „Knochenjob“.

An Bord der AUA arbeitet oft sehr junges Personal, drei Viertel sind Frauen. Eine junge Flugbegleiterin, die seit eineinhalb Jahren für die AUA arbeitet, fliegt seit ein paar Monaten auf der Langstrecke. „Gerade wenn wir in Länder fliegen, wo es sehr teuer ist, sich zu versorgen, da kommt es oft vor, dass wir uns das Essen von zu Hause mitnehmen. Wenn wir in Genf sind zum Beispiel, kostet eine Pizza und ein Getränk umgerechnet schnell einmal 50 Euro“, sagt die Flugbegleiterin gegenüber „Wien heute“.

Inklusive Nacht- sowie Wochenendzuschlägen und Diäten kommt die Flugbegleiterin nach eigenen Angaben auf rund 1.200 Euro netto im Monat. Laut Betriebsrat sind bei der AUA etwa 600 Mitarbeiter mit dieser Gehaltsstufe an Bord. „Man glaubt von früher her, dass es ein sehr glamouröser Job ist, wo man sehr gut verdient. Aber die Realität sieht ganz anders aus“, sagt der AUA-Betriebsrat für das Bordpersonal, Rainer Stratberger.

AUA: „Das ist ein Knochenjob“

Viele Flugbegleiter üben den Beruf nur ein, zwei Jahre aus. Bei der AUA weist man auf die Gehaltssteigerung nach ein paar Jahren im Flieger hin. „Das ist schon ein Knochenjob muss ich sagen, aber wir sehen, aufgrund der Tatsache, dass sich seit letztem Jahr rund 300 zusätzliche Flugbegleiter gemeldet haben, die wir aufnehmen durften, dass es wohl auch ein attraktiver Job ist“, sagt AUA-Sprecher Peter Thier.

Bei anderen Fluglinien sind die Gehälter ähnlich oder es wird noch weniger gezahlt. Anfang Oktober stehen bei der AUA jedenfalls die nächsten Gehaltsverhandlungen an. Flugbegleiter würden kaum mehr als die als Mindestlohn angepeilten 1.500 Euro verdienen - und dabei für Sonn- und Feiertagsdienste keine Zuschläge erhalten. Das sei „in der Flugbranche einmalig“. Aber auch Piloten seien im Vergleich zu ihren Kollegen im Lufthansa-Konzern unterbezahlt.

AUA-Personal will mehr Geld

„Wien heute“ hat mit einer Flugbegleiterin gesprochen. Essen nehme sie zur Verpflegung mit auf den Flügen, schildert die Frau.

„Die Leute flüchten in die Teilzeit, weil Vollzeit einfach nicht mehr tragbar ist“, so Stratberger, selbst bei einer Aufstockung der Gehälter um zehn Prozent würden sie es nicht aushalten, rund um die Uhr zu fliegen. Zugleich lobt Stratberger das Management ausdrücklich für die Einstellung zusätzlichen Personals. Dafür gebühre dem Vorstand Anerkennung.

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