14-Jährige getötet: Nächster Anwalt weg

Nach dem Tod einer 14-Jährigen, die von ihrem 18-jährigen Bruder erstochen worden sein soll, hat sich nun ein weiterer Rechtsvertreter zurückgezogen. Manfred Arbacher-Stöger nennt unüberbrückbare Differenzen als Hintergrund.

Der Jurist Arbacher-Stöger (Kanzlei Farid Rifaat) teilte am Mittwoch der APA mit, er steige aus der Rechtsvertretung des 18-Jährigen aus. Grund sind Angaben zufolge unüberbrückbare Differenzen mit dem Mandanten. Bereits am Wochenende war bekanntgeworden, dass die Rechtsanwältin Astrid Wagner den Fall nicht weiter betreut.

Damit bliebe nun noch Philipp Winkler von der Kanzlei Rudolf Mayer. Allerdings sei bisher keine Vollmacht gestellt worden. Der 18-Jährige wolle zwar, dass Winkler die Vertretung übernehme, von der Familie habe sich bisher aber niemand gemeldet, daher wurde bisher keine Vollmacht gestellt, sagte Winkler zur APA. Damit gibt es derzeit keinen Wahlverteidiger des 18-Jährigen. Wenn das so bleibt, muss ein Pflichtvertreter bestellt werden.

Verdächtiger bestreitet Tötungsabsicht

Der Afghane soll am Montag vor einer Woche in Favoriten seine 14 Jahre alte Schwester erstochen haben. Laut Arbacher-Stöger sei die Tat nicht geplant gewesen, „mein Mandant war selbst total entsetzt von dieser Eskalation des Streits“. Bisher verantwortete sich der junge Mann dahin gehend, dass er seine Schwester zufällig traf, ihr nachrief und sie in ein Gespräch verwickelte.

Dabei forderte er sie auf, aus dem Krisenzentrum nach Hause zurückzukehren, weil die Eltern so viel ihretwegen weinen würden. Die 14-Jährige habe das abgelehnt und soll ihrem Bruder nach dessen Angaben einen Stoß versetzt haben, um das Gespräch zu beenden. Danach soll er zugestochen haben - mehr dazu in Erstochene 14-Jährige wohnte in Krisenzentrum.

Ermittlungen auch gegen Vater

Unterdessen ist der Vater des Opfers immer mehr ins Visier der Ermittler geraten. Laut Medienberichten gibt es Bilder aus Überwachungskameras, wonach der Mann vor der Bluttat in einer U-Bahn-Station den Motorradhelm womöglich mit dem Handy seines Sohnes abgeholt habe, was den Schluss möglich mache, dass dieser vom Vorhaben seines Sohnes zumindest gewusst habe. Der 18-Jährige habe seinen Vater Angaben zufolge allerdings entlastet. Dieser habe den abgelegten Helm öfters in einer U-Bahn-Station abgeholt - mehr dazu in Erstochene 14-Jährige hatte Freund.