Drogen und Überfälle: 22 Festnahmen

Durch die Zusammenarbeit mit der serbischen Polizei hat das Bundeskriminalamt einen Drogenschmuggel-Ring ausgeforscht. Die 22 Verdächtigen sollen auch für Überfälle, etwa auf ein Wiener Pelzgeschäft, verantwortlich sein.

Auslöser der Ermittlungen gegen die Gruppe war das Auffliegen eines Drogenkuriers bei anderen Ermittlungen in Serbien, der Kontakt zu der Gruppe hatte, schilderte Goran Papic, Leiter der Drogenabteilung in Belgrad (SBPOK), am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Bundeskriminalamt in Wien. Am 1. April wurde die Operation „Masa“ gegen die Gruppe aufgenommen.

Als klar war, dass die Lieferwege von Albanien über den Kosovo, Serbien und Ungarn nach Österreich und weiter nach Deutschland führen, wurde im November das heimische BK eingeschaltet, ergänzte Andreas Holzer, Leiter des Büros Organisierte Kriminalität im BK.

Pelzmodengeschäft

ORF

Ein Mitglied der Bande wird für den Überfall auf ein Pelzgeschäft verantwortlich gemacht

Überfall auf Pelzgeschäft

Im Dezember 2016 gab es ein erstes Erfolgserlebnis: In Serbien wurde ein Mann festgenommen. Er betrieb eine Marihuana-Plantage, bei einer Hausdurchsuchung wurden knapp elf Kilogramm der Droge sichergestellt. Die Ermittler hantelten sich weiter und identifizierten drei Kuriere.

Außerdem wurde bei der Auswertung ersichtlich, dass ein Mitglied der Gruppe mit einem Revolver ein Pelzmodengeschäft in Wien-Favoriten überfallen und etwa 100.000 Euro Schaden verursacht hatte. Auf das Konto dieses Mannes ging auch ein Einbruch in Maria Enzersdorf. Er ist mittlerweile erstinstanzlich verurteilt.

Drogenschmugglerring gesprengt

Internationalen Ermittlern ist eine Bande ins Netz gegangen, die auch in Österreich tätig gewesen sein soll, vor allem mit Drogenschmuggel.

Festnahmen in Wien, Niederösterreich, Tirol

Unterdessen gab es zwischen März und Mai des heurigen Jahres mehrere Schläge gegen die Organisation. In Serbien, Österreich und Ungarn wurden bei mehreren Aufgriffen 44 Kilogramm Marihuana sichergestellt. Im Juni nahmen die serbischen Ermittler den Hauptverdächtigen fest, im August ging den Polizisten auch ein Zollbeamter ins Netz.

Am Ende hatten die Ermittler rund 64,5 Kilogramm Marihuana aus dem Verkehr gezogen, das hauptsächlich per Pkw in Richtung Westeuropa geschmuggelt worden war. Die Drogen haben einen Straßenverkaufswert von rund 650.000 Euro. Dazu kamen in Österreich 450 Gramm Kokain und Heroin. Vier der ausnahmslos serbischen Verdächtigen wurden in Wien, Niederösterreich und Tirol aus dem Verkehr gezogen. Zwei der Festgenommenen sollen die Organisatoren gewesen sein.

Organigramm zu serbischer Bande wegen Drogen und Überfällen

ORF

Die Bande hatte sich laut Bundeskriminalamt in mehrere Zellen aufgeteilt

„Wir haben die gesamte Vereinigung ausgehoben“, sagte Holzer. Er schilderte, dass die Gruppe praktisch ausnahmslos über Messengerdienste miteinander kommunizierte.