Weinlese-Abschluss für Häupl

Zum letzten Mal vor seinem Rückzug als Bürgermeister hat Michael Häupl die traditionelle Weinlese im kleinsten Weingarten Wiens am Schwarzenbergplatz vorgenommen. Auch dieser Termin wurde vom Wahlkampf überschattet.

Häupl erntete dieses Jahr im Beisein der Wiener Weinkönigin Elisabeth III. weiße Trauben. Der Miniweingarten verfügt über 70 Rebstöcke, die 50 Flaschen Wiener Gemischter Satz DAC hervorbringen. Die wenigen Flaschen werden bei einer Weinauktion versteigert, der Erlös kommt der Aktion „Licht ins Dunkel“ zugute. Gelesen und betreut wird die Anbaufläche vom Weingut Mayer am Pfarrplatz und Rotes Haus.

Der Weißwein hat in der Bundeshauptstadt den größeren Stellenwert, nur rund 20 Prozent der Anbaufläche dienen der Produktion von Rotwein. Dabei nimmt die Rebfläche für den Weißwein im Verlauf der vergangenen Jahre stetig zu, die Tendenz ist weiterhin steigend, wie heute zu erfahren war. Der für die Weinstadt typische Wiener Gemischte Satz DAC nimmt 178 Hektar der gesamten bewirtschafteten Fläche ein, er ist damit die am meisten produzierte Sorte.

Winzer Hans Schmid, Weinkönigin Elisabeth Wolff III, Bürgermeister Michael Häupl und Dompfarrer Anton Faber

APA/Georg Hochmuth

Winzer Hans Schmid, Weinkönigin Elisabeth Wolff III, Bürgermeister Michael Häupl und Dompfarrer Anton Faber bei der Weinlese am Schwarzenbergplatz

Kein „Glaubwürdigkeitsproblem“

Nach dem Ende des offiziellen Teils wurde Häupl einmal mehr gebeten, zur Causa Silberstein Stellung zu nehmen. Man müsse für die Aufklärung die Staatsanwaltschaft einschalten und alle Möglichkeiten des Rechtsstaates nutzen, bekräftigte Häupl dazu Statements der vergangenen Tage. Es wäre auch „kein Zufall, dass so etwas 14 Tage vor einer Wahl aufpoppt“, sagte Häupl - mehr dazu in Häupl: „Bei Anpatzerei bleibt was picken“ und Häupl will schonungslose Aufklärung.

Zudem sehe er kein „Glaubwürdigkeitsproblem für Kern“, man rücke SPÖ-intern vom Kanzler nicht ab - auch nicht nach der Wahl am 15. Oktober, falls die Sozialdemokratie in Opposition gehen sollte. „Opposition ist etwas Ehrenhaftes in einer Demokratie“, bekräftigte Häupl einmal mehr. Angesprochen auf die Stimmung in der Partei sagte der Wiener SPÖ-Vorsitzende, dass es bei den Wiener Genossen kein „Motivationsproblem“ gebe.

Der schwierige Wahlkampf der SPÖ

Die Facebook-Affäre hängt im SPÖ-Wahlkampf weiterhin wie ein Damoklesschwert über der Partei.

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