Kind auf Zebrastreifen schwer verletzt
Kurz vor 8.00 Uhr überquerten Mutter und Kind die Kreuzung Franz-Koci-Straße/Alma-Rose-Gasse. Sie gingen über einen Zebrastreifen, als sie ein Auto niederfuhr. Der Kinderwagen fiel um, das laut Polizei 15 Monate alte Kind prallte auf dem Boden auf und erlitt schwere Kopfverletzungen. Die Mutter wurde an den Beinen verletzt. Der 26-jährige Lenker gab laut Polizei an, dass er durch die tief stehende Sonne die Frau und den Kinderwagen zu spät gesehen habe.
Viyana Manset Haber
Drei Rettungsteams versorgten die Unfallopfer notfallmedizinisch. Das Kleinkind wurde mit dem Wiener Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen, die Mutter mit einem Rettungswagen ins Spital gebracht. Das Kind befand sich am Donnerstagnachmittag „derzeit nicht in Lebensgefahr“, berichtete Christoph Mierau, Pressesprecher des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV). Das Kind befinde sich auf der Intensivstation, die Situation sei aber stabil, sagte er. Trotz der schweren Verletzungen musste das Baby nicht in künstlichen Tiefschlaf versetzt werden.
Schutzwege mit Tempo 50 am unfallträchtigsten
Unfälle auf Schutzwegen sind in Wien alltäglich. Im Vorjahr gab es laut Kuratorium für Verkehrssicherheit 485 Unfälle mit Autos und Fußgängern auf Fußwegen. Dabei wurden 474 Menschen verletzt und sieben getötet. Im Jahr 2012 waren es noch 341 Unfälle, mit 342 Verletzten und zwei Toten.
Fußgänger hat Vorrang
Dass der Fußgänger immer Vorrang hat, auch wenn er sich erst dem Zebrastreifen annähert, sei vielen Autofahrern nicht bewusst.
Viele Fußgänger würden von Autofahrern schlichtweg übersehen, weshalb derzeit die Beleuchtung bei allen Schutzwegen in Wien durch die MA 33 überprüft und wenn nötig verbessert wird. Auch werden mögliche Sichtbehinderungen entfernt, sagte Iris Wrana von der zuständigen MA 46, da auch Fußgänger oft herannahende Autos zu spät sehen.
Viyana Manset Haber
Viele Gehsteige wurden und werden im Bereich von Schutzwegen baulich vorgezogen - was bei den Wienern oft mit Ohrwaschl bezeichnet wird. Diese Ohrwaschl bringen auch eine automatische Fahrbahnverengung mit sich, wodurch ein Autofahrer meist langsamer fährt. Zu schnelles Fahren ist auch die häufigste Unfallursache, sagt die Fußgängerbeauftragte der Stadt, Petra Jens. Die meisten Unfälle würden auf Schutzwegen in Tempo-50-Zonen passieren.