Taxler nehmen Taxify ins Visier

Die Wiener Taxis und Uber bekommen Konkurrenz: Am Donnerstag ist in Wien der Fahrtendienst Taxify gestartet. Wirtschaftskammer und Wiens größte Taxifunkzentrale wollen sich den neuen Anbieter ganz genau ansehen.

Taxify ist bisher in 27 Städten und 21 Ländern aktiv. Das in Estland gegründete Start-up funktioniert als Vermittlungsplattform und ist damit vergleichbar mit dem US-Riesen Uber, der seit 2014 in Wien aktiv ist - mehr dazu in Neue Konkurrenz für Wiener Taxis.

Die Taxibranche dürfte über die zusätzliche Konkurrenz wenig erfreut sein. Schon beim Markteintritt von Uber hatte die Branche unfaire Bedingungen beklagt. Die Fahrdienstvermittler sind nicht an die vorgegebenen Taxitarife gebunden und können somit niedrigere Fahrpreise verlangen.

Taxify

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Auch Taxify wirbt über eine APP um Kundinnen und Kunden

Bisher keine Umsatzeinbußen für Taxler

Allerdings dürfen nur Taxis Kunden direkt von der Straße aufnehmen. Die Mietwagen müssen nach jeder Beförderung zurück zur Betriebsstätte. Auch über den Klagsweg haben die Taxler wiederholt versucht, sich gegen Uber zu wehren. Zuletzt erfolgreich: Eine einstweilige Verfügung wurde nun auch vom Oberlandesgericht Wien bestätigt - mehr dazu in Uber-Fahrer blitzen bei Gericht ab.

Offiziell habe man nichts gegen neue Anbieter, „aber es müssen natürlich alle rechtlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden“, sagt der zuständige Obmann in der Wiener Wirtschaftskammer, Davor Sertic. Von Wiens größter Taxifunkzentrale heißt es: „Ob sich Taxify an die geltenden Bestimmungen halten wird, wissen wir nicht. Wenn nicht, ist es natürlich möglich, dass sich einer oder mehrere Marktteilnehmer rechtlich gegen die Plattform wehren werden.“

Tatsächliche Umsatzeinbußen soll es durch Uber bisher in Wien nicht geben, sagt Sertic. Denn Fahrgäste, die tatsächlich statt mit dem Taxi mit Uber fahren, würden durch die immer mehr werdenden Touristen - zumindest bisher - wettgemacht.

Wie bei Uber kein eigener Fuhrpark

Taxify verfügt wie Uber über keinen eigenen Fuhrpark, sondern arbeitet mit Mietwagenunternehmern zusammen. Dafür bekommt Taxify eine Provision von 15 Prozent - laut Unternehmensangaben deutlich weniger als andere Vermittler. Anders als bei Uber können Fahrgäste, die sich einen Wagen per App bestellen können, nicht nur mit Kreditkarte, sondern auch bar bezahlen.

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