Ja zu Parkpickerl in Teilen Simmerings

Das Ergebnis der Simmeringer Parkpickerl-Befragung steht fest. Es gibt ein Ja für die Zone im Zentrum. Die beiden anderen Zonen sollen demnach kein Parkpickerl erhalten. Jetzt ist die Bezirksvertretung am Zug.

Für eine Einführung des Parkpickerls stimmten die Simmeringer in der Zone A des Bezirks, also für das Zentrum inklusive aller U-Bahn-Stationen und deren Umfeld. Das ist eine Gegend, die unter Parkplatzflüchtlingen aus dem 10. und 3. Bezirk leidet. Hier stehen 13.625 Fürsprecher 8.267 Gegenstimmen gegenüber.

Im Befragungsgebiet B - von der Hasenleitengasse bis zum Zentralfriedhof – war das Ergebnis schon knapper. Es setzten sich die Gegner mit 2.801 Stimmen durch, dagegen standen 1.544 Stimmen der Befürworter.

Ganz klar wiederum fiel das Ergebnis für das Gebiet C aus: Für das Gebiet, das Thürnlhof, Muhrhoferweg und Leberberg bis an den Stadtrand einschließt, wollen die Befragten kein Parkpickerl. Hier stimmten 9.045 Simmeringer klar dagegen, dafür waren nur 4.526. Insgesamt wurden 83.477 Kuverts verschickt, 39.937 Briefe kamen wieder zurück. Die Beteiligung lag also bei 47,8 Prozent.

Grafik Parkpickerl Simmering

APA/Margret Schmitt

Genaue Grenzen erst zu eruieren

„Dieses Ergebnis ist ein klarer Auftrag für mich als Bezirksvorsteher. Wir werden nun mit der Stadt Wien in Verhandlung treten, um anhand dieses Befragungsergebnisses eine sinnvolle Umsetzung der Parkraumbewirtschaftung im Bezirk zu starten“, versprach Stadler.

Aufgrund der „besonderen Situation“ Simmerings - mit einerseits sehr dicht bewohnten und andererseits sehr ländlichen Gebieten - sowie den „Parkplatzflüchtlingen aus den Bezirken Landstraße und Favoriten, vor allem in den zentrumsnahen Grätzeln Simmerings“ habe er sich dafür entschieden, die Befragung nach Bezirksteilen auszuwerten. Er habe von der Bevölkerung den Auftrag bekommen, in der Zone A ein Parkpickerl einzuführen, die Zonen B und C würden keines wollen, fasste er die Ergebnisse zusammen. Die genauen Grenzen müssten erst eruiert werden.

Simmeringer für Parkpickerl im Bezirkszentrum

Es gibt ein Ja für die Zone im Zentrum. Die beiden anderen Zonen sollen demnach kein Parkpickerl erhalten. Jetzt ist die Bezirksvertretung am Zug.

Rasche Umsetzung gefordert

Das klare Ja zum Parkpickerl in der Zone A zeige, wie groß der Stellplatzdruck geworden sei, sagte der stv. Bezirksvorsteher Peter Kriz (SPÖ). Stadler habe eine Lösung monatelang verschleppt. Umso mehr sei jetzt eine rasche Umsetzung gefordert. Anlässlich der Befragung habe Stadler Simmering „offenbar mit einem Zirkel in drei Zonen eingeteilt“, kritisierte Kriz die „wahllose Dreiteilung Simmerings“. „Hinter dieser Aufteilung steckt kein System und die Grenzen sind nicht klar gezogen“, bemängelte er.

Ebenso die Grünen: Sie zeigten sich erfreut, dass trotz „monatelanger Nicht- und Desinformation durch die FPÖ“ die Mehrheit in der Zone A für das Parkpickerl gestimmt hat. „Das Parkpickerl bringt mehr Platz, mehr Lebensqualität, mehr freie Parkplätze für Bewohner, weniger Lärm und bessere Luft“, sagte Klubobmann Patrick Zöchling. Stadler sei auch gefordert, die Verdrängungseffekte Richtung Kaiserebersdorf genau zu beobachten und falls nötig, die Zone auszudehnen.

Das Ergebnis in Simmering sei „die logische Folge des von der Stadtregierung ausgelösten Verdrängungseffekts und des von Rot-Grün verursachten Fleckerlteppichs“, sagte ÖVP-Bezirksparteiobmann Wolfgang Kieslich. Der Klubobmann der Wiener ÖVP, Manfred Juraczka forderte eine „vollständige Reform“ der Parkraumbewirtschaftung.

Weitere Auswertungen folgen

"Nachdem sich die Zone A eindeutig für und die Zone C klar gegen ein Parkpickerl ausgesprochen haben, werden wir uns diesem Bürgervotum anschließen“, betonte Christiane Körner, Klubchefin von NEOS Simmering, in einer ersten Reaktion auf die Auszählung. „Nicht ganz eindeutig fiel die Abstimmung in der Zone B aus. Hier werden wir uns dafür einsetzen, dass die Sprengelergebnisse genau analysiert werden, um auf entsprechenden Wünsche der Bevölkerung einzugehen.“

Bei der Befragung konnte optional auch noch eine Reihe anderer persönlicher Fragen beantwortet werden, etwa welche Staatsbürgerschaft man hat oder wie man sich in der Stadt fortbewegt. Die Antworten darauf werden aber erst zu einem späteren Zeitpunkt ausgewertet - mehr dazu in Parkpickerlbefragung mit Nationenangabe.