Erstmals Tag der offenen Tür im Krematorium

Den Wienerinnen und Wienern wird seit jeher ein besonderes Verhältnis zum Tod nachgesagt. Heute findet erstmals ein Tag der offenen Tür im Krematorium in Simmering statt. Die „Öffis“ fahren heute häufiger als sonst zu den Friedhöfen.

Die Besucher erfahren am Tag der offenen Tür etwa, wohin der Sarg nach der Verabschiedung kommt. „Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass der Sarg bei der Verabschiedung in der Feuerhalle direkt ins Feuer fährt. Das ist nicht der Fall. Es gibt einen Aufzug, der Sarg fährt nach unten, der Verstorbene kommt dann beispielsweise in den Kühlraum und die Feuerbestattung findet dann zu einem späteren Zeitpunkt statt“, erklärt Florian Keusch, Sprecher der Bestattung und Friedhöfe Wien.

Krematorium

B&F Wien - Bestattung und Friedhöfe GmbH

Das Krematorium Wien ist Österreichs ältestes Krematorium

Veranstaltungshinweis
Tag der offenen Tür in Krematorium Wien, Simmeringer Hauptstraße 337, 1110 Wien, sowie in der Zentrale der Bestattung Wien, Simmeringer Hauptstrasse 339, 1110 Wien, 10.00 bis 16.00 Uhr

Interessierte können von 10.00 bis 16.00 Uhr erstmalig einen Blick hinter die Kulissen des Krematoriums werfen. Bei einer Ausstellung werden eine Urnen- und Dekorationsmöglichkeiten, eine nachgestellte Aufbahrung, historische Bahrtücher und die Geschichte des Krematoriums gezeigt. Auch der Kremationsraum ist zugänglich. Dort wird „auch über die technischen Besonderheiten informiert“, sagt Keusch.

Krematorium

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Ausstellung zeigt historische Fotos des Krematoriums

29 Prozent Feuerbestattungsanteil in Wien

Auch die Bestattung Wien veranstaltet einen Tag der offenen Tür. Neben Vorträgen über die verschiedenen Bestattungsformen, Erbrecht und Trauerbewältigung hält der Autor Bernard Jakoby einen Vortrag zum Thema „Was geschieht wenn wir sterben? Der Prozess des Übergangs im Sterben und in den Nahtoderfahrungen.“

In den westlichen Bundesländern entscheiden sich teilweise über die Hälfte für eine Feuerbestattung. In Wien sind es nur 29 Prozent. Die restlichen 71 Prozent wählen in Wien die Erdbestattung. Wer nicht klassisch am Friedhof im Sarg vergraben werden will, für den gibt es etwa in Hütteldorf einen „Wald der Ewigkeit“. Dort verwächst die Asche mit einem Baum.

Wen es mehr zum Wasser zieht: Auf der Donau darf die Asche nicht überall verstreut werden. Jedes Bundesland hat ein Leichen- und Bestattungsgesetz. Wasserbestattungen sind in Wien verboten, in Niederösterreich erlaubt. Und wer es ausgefallen mag, kann einen Edelstein oder Diamanten mit der Asche anfertigen lassen.

Straßenbahnen und Busse häufiger unterwegs

An Allerheiligen und Allerseelen herrscht Hochsaison auf Wiens Friedhöfen. Den Toten zu gedenken und ihre Gräber mit Kerzen, Lichtern und Blumen zu schmücken, ist Tradition. Um das zu gewährleisten fahren die Wiener Öffis häufiger als sonst zu den Friedhöfen.

An den beiden Feiertagen muss mit kleinen Staus rund um die Wiener Friedhöfe gerechnet werden. Dafür dürfen Autofahrer zumindest zu Allerheiligen auf einen Parkschein verzichten. Es ist ja ein offizieller Feiertag. Allerseelen ist aber ein regulärer Werktag, auch wenn die Schulen geschlossen sind. Daher sind Parkscheine auszufüllen.

Die Wiener Linien verdichten die Intervalle. Häufiger als sonst fährt etwa die Straßenbahn der Linie 6 zum Zentralfriedhof, auch der Bus 63A zum Südwestfriedhof und der 49A zum Hütteldorfer Friedhof sind öfter unterwegs. Zusätzlich fährt die Linie 39B den Sieveringer Friedhof an und die Linie 38B bringt die Besucherinnen und Besucher sowohl zum Nussdorfer als auch zum Heiligenstädter Friedhof. Auch die Linien 41A, und 46B sind bis einschließlich Allerseelen häufiger unterwegs.

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