Volkshilfe Wien entlässt Betriebsrat

Wegen eines Facebookpostings ist der gesamte Betriebsrat der Volkshilfe Wien entlassen worden. Dieser beklagte in einer geschlossenen Gruppe die angespannte personelle Situation, das sei für die Geschäftsführung rufschädigend.

„Es liegt einiges im Argen“, schrieb die Betriebsrätin im Jänner in einer geschlossenen Facebook-Gruppe. 195 Personen - vornehmlich Menschen, die als Heimhilfe arbeiten - konnten den Beitrag lesen. Kurze Zeit später wurden neun Mitglieder des Betriebsrats entlassen. Acht Entlassungen zog die Geschäftsführung am folgenden Tag zurück, jene gegen die Vorsitzende bleibt aufrecht.

„Nicht nur wegen Facebookposting entlassen“

Es sei nicht nur um Facebook-Postings gegangen, heißt es bei der Volkshilfe, die Frau hätte sich auch sonst betriebsschädigend verhalten. Mehrere Einigungsversuche scheiterten, unter anderem ein Abfindungsangebot. Das Entlassungsverfahren wird nun vor dem Arbeitsgericht verhandelt.

Bei der Gewerkschaft vida - die die Betriebsrätin rechtlich unterstützt - versteht man die Vorwürfe nicht. Ein Posting sei kein Kündigungsgrund, vor allem in einer privaten Gruppe. Andere Verfehlungen seien nicht bekannt.