Straßenbahnen: Neue Warnlichter

Die Wiener Linien testen LED-Lampen, die vor herannahenden Straßenbahnen warnen sollen. Nach einem Pilotprojekt in Hernals und Floridsdorf werden die „LED Lanes“ jetzt auch in Margareten eingesetzt.

Fast unauffällig fügt sich die Reihe aus runden LED-Leuchten in den grauen Asphalt ein. Sie sind parallel zu den Straßenbahngleisen an der Ecke Arbeitergasse/Margaretengürtel eingelassen. Dann beginnen die Lichter zu blinken. Sie sollen abbiegende Fahrzeuge vor der Ankunft der Straßenbahn warnen.

Kreuzung

ORF/naegele

Die Leuchten werden nur an Stellen mit demselben Unfallhergang getestet

System wurde an zwei Pilotprojekten getestet

Es habe immer wieder Situationen gegeben, wo Fahrzeuglenkerinnen und -lenker beim Abbiegen nicht auf die nahende Straßenbahn geachtet haben, heißt es von Seiten der Wiener Linien. Deshalb hat man sich das neue Warnsystem „LED Lanes“ überlegt. Getestet wurde es bereits an zwei Pilotprojekten - mehr dazu in Lichtpunkte im Boden warnen vor Straßenbahn.

Seit 2013 sind die LED-Leuchten an der Kreuzung Jörgerstraße/Müglendergasse in Hernals und auf der Brünner Straße in Floridsdorf im Einsatz. „Sie wurden auf ihre technische Funktionsfähigkeit getestet“, erklärt Johannes Yezbek, der das Projekt für Wiener Linien betreute. Die Bilanz war gut: „Da gab es keine größeren Pannen.“

Kreuzung

ORF/naegele

Parallel zu den Straßenbahngleisen verläuft die Lichterreihe

Kostenpunkt pro Lichterreihe ungefähr 20.000 Euro

Am wertvollsten ist wohl die Erkenntnis, dass Unfälle zwar nicht gänzlich vermieden, aber doch deutlich reduziert werden konnten seit Einbau der Leuchten. „Die LED Lanes sind nicht unsere erste Wahl“ betont Yezbek allerdings. „Am besten wäre es, wenn man den Individualverkehr stoppen könnte, während die Straßenbahn fährt“, meint er. Aber am Gürtel sei das schlicht nicht überall möglich- „dann sind die Lichter eine gute Alternative.“

Eine Reihe an Lampen kostet die Stadt im Schnitt 20.000 Euro, das sei aber nur ein Richtwert, denn „es kommt ein bisschen auf die Kreuzung an“, so Yesbek. Wenn man die Leuchten nah an der Ampel einlassen kann, sei das zum Beispiel gut, weil die Schaltung ähnlich funktioniert. Solche Faktoren können die Kosten dann senken oder steigern.

„Der erste Schritt ist getan“

Die Passanten sind nicht alle überzeugt von dem neuen Warnsystem: „Ich glaube, die meisten Menschen werden gar nicht darauf achten, weil sie es nicht gewohnt sind,“ meint eine ältere Frau. „Am Tag ist es unnötig, man sieht sie ja nur in der Nacht“, stimmt ein jüngerer Mann zu. Andere sehen das optimistischer, einer lobt außerdem die kostengünstigen LED-Leuchten.

„Ich halte das grundsätzlich für eine sehr gute Idee“, findet ein älterer Herr - der erste Schritt sei getan, nun müsse man schauen, wie es in der Folge weitergeht, fügt er hinzu. „Durch die Lichter werden Unfälle nicht auf null reduziert“, meint auch Yezbek. Aber es bleibe zu wünschen, dass sie Wachsamkeit der Autofahrerinnen und Autofahrer erhöhen.

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