Mutmaßlicher Sextäter stellt sich

Zumindest fünfmal soll ein 22-Jähriger in Wien-Landstraße versucht haben, Frauen zu vergewaltigen. Nachdem die Polizei ein Foto des mutmaßlichen Täters veröffentlichte, stellte sich der Mann.

Zunächst aber meldete sich nach der Berichterstattung über den Fall noch ein weiteres Opfer bei der Polizei. Die Frau schilderte den Versuch des Mannes, sie sexuell zu bedrängen, ähnlich wie die anderen Opfer. Der Täter flüchtete, als sie ihn anschrie und wegstieß. Der Gesuchte stellte sich am Freitag in der Polizeiinspektion Van-der-Nüll-Gasse. Der Armenier stritt laut Polizei zunächst noch alles ab, zeigte sich dann aber teilgeständig, die Opfer berührt zu haben. Alle fünf Opfer erkannten den Verdächtigen bei einer Gegenüberstellung.

Polizeiinspektion Van-der-Nüll-Gasse

ORF

Der Mann stellte sich auf der Polizeiinspektion in der Van-der-Nüll-Gasse

Die Polizei sucht weiter nach Opfern. Der Verdächtige soll zumindest fünf Frauen auf ihrem Heimweg verfolgt und sie dann im Stiegenhaus sexuell bedrängt haben. Alle Betroffenen wehrten sich und schlugen den Beschuldigten in die Flucht. Aufgrund der örtlichen und zeitlichen Nähe der Übergriffe sowie wegen der fast identen Vorgehensweise und der übereinstimmenden Personenbeschreibungen des Täters ging die Polizei von einer Serientäterschaft aus.

Drei ähnliche Angriffe am 10. Oktober

Der erste bekannte Fall, der dem Mann zugeordnet wird, ereignete sich am 10. Oktober gegen 18.00 Uhr. Der Mann verfolgte ausgehend vom Bahnhof Wien-Mitte eine 39-jährige Frau bis zu ihrer Wohnung in der Löwengasse in Wien-Landstraße, betrat hinter ihr das Stiegenhaus und bedrängte sie sexuell. Als sich die Frau wehrte und um Hilfe schrie, flüchtete der Tatverdächtige.

Am selben Tag nur eine Stunde später kehrte eine 20-Jährige vom Joggen in ihre Wohnung in der Bechardgasse, unweit des ersten Tatorts ebenfalls in Wien-Landstraße, zurück. Als die Frau, die mit Kopfhörern Musik hörte, das Wohnhaus betreten wollte, bedrängte sie ein Tatverdächtiger sexuell. Die Frau wehrte sich und schrie um Hilfe, der mutmaßliche Täter flüchtete.

Wenig später ging eine 24-Jährige vom Bahnhof Wien-Mitte zu ihrer Wohnadresse in der Mohsgasse in Wien-Landstraße, wobei sie von einem Mann verfolgt wurde. Als sie gerade das Stiegenhaus betreten wollte, attackierte sie der Tatverdächtige von hinten und bedrängte sie sexuell.

Neuerlicher Versuch am 14. November

Am 14. November dürfte der Verdächtige erneut aktiv geworden sein. Eine 27-Jährige wurde ausgehend vom Bahnhof Wien-Mitte während der Straßenbahnfahrt und in weiterer Folge zu Fuß bis zu ihrer Wohnung in der Fasangasse von einem Mann verfolgt. Die Frau beeilte sich ins Stiegenhaus und wollte zur Wohnung ihres Freundes im ersten Stock laufen. Im Stiegenhaus wurde sie vom Tatverdächtigen eingeholt. Der mutmaßliche Täter attackierte sie von hinten und bedrängte die Frau. Sie setzte sich zur Wehr und schrie um Hilfe. Der Mann stieß sie weg und ergriff die Flucht.

Auch hier stimmen sowohl die Vorgehensweise als auch die Personenbeschreibung mit den drei Taten vom 10. Oktober überein. Nach diesem vierten Vorfall wurden in Zusammenarbeit mit den Wiener Linien Fotos des mutmaßlichen Täters während der Straßenbahnfahrt gesichert.