Weniger Zuwanderer als erwartet

Weniger stark wie zuletzt angenommen wird Österreichs Bevölkerung durch Zuwanderung wachsen. Das Jahr 2015 war laut Statistik Austria eine Ausnahme. Wien bleibt Anziehungspunkt Nummer 1.

Rund 45.000 Menschen jährlich sollen bis 2020 zuwandern. Der gefragteste Wohnort Österreichs bleibt Wien. Hier soll die Bevölkerung bis zum Jahr 2040 um 14 Prozent wachsen. Einberechnet sind auch Annahmen über Geburtenrate und Sterbefälle, sagte Alexander Hanika von der Statistik Austria: „Etwa 2025, 2026 wird Wien wieder zwei Millionen Einwohner zählen (...) Am Ende der Monarchie hat Wien in seinen heutigen Grenzen auch schon über zwei Millionen Einwohner gezählt.“

Luftbild von Wien

APA/Herbert Neubauer

Raschere Normalisierung nach „Ausnahmejahr“ 2015

Das Jahr 2015, in dem zahlreiche Menschen nach Österreich geflüchtet sind, bezeichnet die Statistik Austria als „Ausnahmejahr“. Damals wuchs die Bevölkerung durch Migration um 113-100 Menschen, im Vorjahr waren es 64.700. Die Zuwanderung beginne sich demnach schneller zu normalisieren als erwartet, sagte Konrad Pesendorfer, Generaldirektor der Statistik Austria. Dennoch ist es die Zuwanderung, die langfristig für das heimische Bevölkerungswachstum sorgen wird.

Am mobilsten sind junge Erwachsene zwischen 20 und 30 Jahren. Sie wandern am ehesten zu oder ab.

Neun Prozent der Zuwanderer sind Personen, die in Österreich geboren sind. „Sie haben aus beruflichen Gründen oder zum Studium für eine Zeit im Ausland gelebt und ziehen nun zurück“, erklärte Alexander Hanika, der die Bevölkerungsprognose erstellt hat. Die Hälfte der internationalen Zuwanderer kommt aus EU- oder EFTA-Ländern. 17 Prozent stammen aus europäischen Drittländern und der Türkei, ein knappes Viertel ist außerhalb Europas geboren.

2080 ein Viertel im Ausland geboren

Die Zahl der im Ausland geborenen Bevölkerung wird in allen Bundesländern weiter ansteigen. Im Jahr 2080 wird etwas mehr als ein Viertel der Menschen, die in Österreich leben, nicht in Österreich geboren sein. Aktuell findet sich der höchste Anteil in Wien, das wird sich auch bis 2080 nicht ändern.

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