Aslan-Studie: Stellungnahme nicht veröffentlicht

Die Universität Wien wird die eingeholte Stellungnahme zur umstrittenen Kindergartenstudie des Islamforschers Ednan Aslan nicht veröffentlichen. Aslan hat laut Uni Wien seine Zustimmung „bis auf Weiteres“ zurückgezogen.

Die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität (OeAWI) wurde von der Uni Wien beauftragt, die umstrittene, vom Integrationsministerium in Auftrag gegebene und finanzierte „Pilotstudie“ zu islamischen Kindergärten und -gruppen zu prüfen. Die Uni hatte angekündigt, die 32 Seiten starke Expertise, die auf mehreren externen Gutachten fußt, zu veröffentlichen, sofern der Studienautor zustimmt.

Islamforscher wegen Klage gegen Veröffentlichung

„Die Einholung der Zustimmung erfolgt deshalb, weil sich der konkrete Sachverhalt im Spannungsfeld zwischen einem öffentlichen Informationsinteresse einerseits und dem von der Universität Wien als Arbeitgeberin zu beachtenden Persönlichkeitsschutz eines Mitarbeiters andererseits liegt“, heißt es nun seitens der Uni.

Der Grund, dass Aslan entgegen seiner ursprünglichen Ankündigung nun gegen eine Veröffentlichung ist, sei eine gegen den Studienautor eingebrachte Klage. „Zur Wahrung seiner rechtlichen Interessen wurde dem Studienautor von seiner Rechtsvertretung empfohlen, die Zustimmung zur Veröffentlichung bis auf Weiteres zurückzuziehen“, heißt es in der Mitteilung.

Studie weist laut OeAWI Mängel auf

Der Grund für die Prüfung durch die OeAWI waren Vorwürfe, die Studie entspreche nicht den „Standards der guten wissenschaftlichen Praxis“, und der Verdacht, dass die Studie im Integrationsministerium umgeschrieben bzw. inhaltlich zugespitzt wurde. Aslan hatte das stets bestritten.

Vor rund zwei Wochen hatte der Rektor der Uni Wien, Heinz Engl, die Ergebnisse der externen Prüfung der OeAWI-Kommission unter der Leitung von Stephan Rixen (Universität Bayreuth) präsentiert. Aslan könne im juristischen Sinn kein wissenschaftliches Fehlverhalten vorgeworfen werden, die Studie weise aber Mängel auf - mehr dazu in Kindergartenstudie: Weiter Differenzen.

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