Sexuelle Übergriffe: BSO will „Druck machen“

Nach dem Bekanntwerden sexueller Übergriffe in der Sportwelt, will die Bundes-Sportorganisation (BSO) „sehr viel Druck machen“. Die Vereine sollen künftig „Leumundszeugnisse fordern“, sagte BSO-Präsident Rudolf Hundstorfer.

„Es hat Übergriffe gegeben, sexualisierte Gewalt. Von Trainern, von Betreuern, von Kollegen, von Serviceleuten.“ Mit diesen Vorwürfen hat die ehemalige Skirennläuferin Nicola Werdenigg eine breite Diskussion über sexuelle Übergriffe im Sport ausgelöst - mehr dazu in news.ORF.at.

„Wir sind schon seit längerer Zeit mit diesem Thema leider immer wieder beschäftigt. Wir haben im September eine große Kampagne mit all unseren Mitgliedsverbänden gemacht, weil wir dieses Thema nicht negieren wollen, können und werden“, sagte Hundstorfer gegenüber „Wien heute“.

BSO-Präsident Rudolf Hundstorfer

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Hundstorfer: „Miteinander Hinschauen“ besonders wichtig

Hundstorfer verweist auf Kooperationen

„Wir werden auch sehr viel Druck machen, dass die Vereine Leumundszeugnisse verlangen, eine Unterschrift und einen Ehrenkodex. Es gibt einige Fachverbände bei denen das schon zum täglichen Leben gehört, aber noch nicht bei allen“, sagte Hundstorfer, der gleichzeitig betonte, dass es „bei 99 Prozent der Trainer und Trainerinnen zum Glück ein ganz anderes Klima“ gebe und man solche Vorfälle nicht habe.

Der BSO habe seit Jahren mit dem Kinderschutzzentrum Möwe einen Kooperationsvertrag, auch mit der Organisation „100% Sport“ gebe es eine enge Kooperation und auch in ein EU-Projekt sei man „stark“ eingebunden. „Perfekte Kontrollen gibt es aber nicht“, sagte Hundstorfer. Vielmehr sei ein „miteinander Hinschauen, das darüber reden und aufzeigen, wenn man etwas bemerkt“, äußerst wichtig. „Da muss man sich melden“, appellierte Hundstorfer.

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