Spenden-Geschenke immer beliebter

Eine Ziege spenden oder lieber selbst Christkind spielen: vor allem in der Weihnachtszeit starten viele wohltätige Organisationen Spendenaufrufe. Besonders Jugendliche bevorzugen laut Caritas die direkte Hilfe vor Ort.

„Ich glaube, dass es wichtiger für die Leute ist, konkret eine Sache zu spenden, als vage einen Betrag an die Kindernothilfe zu spenden, ohne zu wissen, wo genau das Geld hingeht“, sagt Julia Drazdil-Eder, Sprecherin der Kindernothilfe. Für die diesjährige Weihnachtssaison hat die Kindernothilfe deshalb eine neue Spendenaktion: Jede Kugel, die auf dem Weihnachtsbaum auf der Webseite erscheint, steht für ein Geschenk, mit dem die Kindernothilfe Familien unterstützen kann.

Küken, Schafe oder Hygieneartikel sowie Schulmaterial können so per Mausklick gespendet werden. Spender können zusätzlich auch eine Urkunde oder einen Magneten dazu bestellen. Vor allem in der Weihnachtszeit seien solche zusätzlichen Geschenke wichtig, meint Drazdil-Eder: „Angenommen ich spende für meine Oma zu Weihnachten ein Küken und kann ihr aber nichts zeigen. Da ist es natürlich etwas anderes, wenn ich ihr symbolisch einen Magneten oder eine Urkunde überreichen kann und es dadurch auch sichtbar mache.“

Spendenaktion Weihnachtsbaum

Kindernothilfe Österreich

Jede Weihnachtskugel auf dem Baum steht für eine Spende

SOS Kinderdorf bietet Kalender und Backbuch an

Auch das SOS Kinderdorf möchte die Spenden sichtbar machen. Im eigenen Onlineshop werden deshalb selbstgemachte Produkte angeboten, mit denen Käufer die Organisation finanziell unterstützen können.

Ein Backbuch mit Keksrezepten, ein Freundschaftskalender mit Fotos einiger Kinder aus dem SOS Kinderdorf sowie Weihnachtsbillets dienen nicht nur als Weihnachtsgeschenk, sondern sind gleichzeitig auch eine Spende.

Für jene, die die Weihnachtseinkäufe bereits erledigt haben, sich aber dennoch engagieren wollen, bieten einige Organisationen die Möglichkeit, selbst Christkind zu spielen und Geschenke für Betroffene zu kaufen.

Der Samariterbund sammelt etwa in Zusammenarbeit mit der Post Geschenke für Kinder. Interessierte können eine Paketmarke bei der Post beantragen und selbstständig Geschenke einkaufen. Einige Vorschläge und beliebte Weihnachtswünsche sind auf der Webseite aufgelistet.

Wunschzettel aus dem Tierschutzhaus

Konkrete Wunschlisten hat hingegen das Wiener Tierschutzhaus erstellt. Jedes Tier hat einen auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten Wunschzettel, Interessierte können sich ein Tier aussuchen und erhalten die Wünsche anschließend per Mail. So werden etwa Bälle und Decken aber auch geeignetes Futter für eine nierenkranke Katze oder einen Hund mit Allergien gebraucht.

Die Caritas konnte ihre Christkindlbriefe in diesem Jahr bereits vollständig verteilen. Als weiteres Weihnachtsprojekt hat sie jetzt zu einer Spendenaktion für obdachlose Menschen aufgerufen. Für die rund 1.000 Menschen, die in einem Caritas Haus für Obdachlose wohnen, möchte die Organisation Weihnachtsgeschenke sammeln.

Interessierte können dafür entweder Spendenkarten um 25 Euro kaufen oder Mützen, Handschuhe, Schals, Unterwäsche und Socken jeden Freitag direkt in dem Caritas Shop auf der Mariahilfer Straße abgeben. Am Nikolaustag soll außerdem selbstgestricktes Wintergewand an obdachlose Menschen verteilt werden. Bis 5.Dezember kann dieses ebenfalls im Caritas Shop abgegeben werden.

Vor allem Jugendliche aktiv engagiert

Laut Caritas engagieren sich bei diesen Aktionen vor allem Jugendliche. „Für sie ist es vermutlich weniger attraktiv, einen Erlagschein auszufüllen, aber wenn sie mitmachen und sich aktiv beteiligen können, sind auch viele 15-20 Jährige dabei“, sagt Bettina Riha-Fink, Leiterin der Fundraising Abteilung.

Für sie ist es deshalb auch besonders wichtig, den Spendern die Möglichkeit zu geben, sich die Projekte vor Ort anzusehen. „Den Menschen wird es zunehmend wichtiger zu erkennen, wohin genau die Spende geht und was sie bewirkt“, sagt Riha-Fink. „Bei den Christkindlbriefen ist es etwa so, dass die Menschen immer wieder mitmachen und dann auch in die Einrichtung kommen und die Geschenke übergeben.“

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