Streit um Wotruba-Kirche gelöst

Im Streit um den Zubau zur Wotruba-Kirche in Liesing gibt es jetzt eine Entscheidung: Das Bundesverwaltungsgericht erlaubt den Anbau eines Lifts. Damit soll die Kirche auch für Gehbehinderte besser zugänglich sein.

Die Wotrubakirche am Georgenberg ist schwer erreichbar für Jung und Alt mit eingeschränkter Mobilität. Beide Kirchen-Zugänge sind nur über Stufen erreichbar, erklärt Pfarrgemeindemitglied Diakon Hubert Keindl: „Manche verbringen die Messe am unteren Absatz der Stiege und hören, was oben geschieht, weil sie im Rollstuhl sitzend nicht mehr die Treppe hinaufgehen können.“

Wotruba Kirche

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Will man in die Kirche, muss man zwei Stiegen überwinden

Jahrelanges Hin und Her

Seit 2013 bemüht sich die Pfarrgemeinde um eine Aufstiegshilfe in Form eines Lifts, der in den Hügel gebaut werden soll. Nach jahrelangem Hin und Her gibt es jetzt die Genehmigung für diesen Plan, inklusive eines zusätzlichen Raumes in der Unterkirche.

Bei der Umsetzung wird aber mit Vorsicht vorgegangen, sagt Architekt Stefan Puschmann: „Es geht darum eine Lösung zu finden, die beides ermöglicht. Einen möglichst geringen Eingriff in das Ensemble hier und andererseits auch die Nutzung und den Bedarf als lebendiges Gebäude.“

Wotruba Kirche

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Ab 2019 soll der Zugang einfacher möglich sein

Lange war es offen, ob der Lift gebaut werden kann. Das Denkmalamt hatte sich gegen die Pläne der Pfarrgemeinde quergelegt. Auch jener Architekt war dagegen, der die Kirche damals nach den Entwürfen von Fritz Wotruba geplant hatte. Fritz Gerhard Mayr äußerte sich noch im vergangenen Jahr im „Bürgeranwalt“ negativ zu den Plänen: „Dieser Bau, den sie da jetzt sehen, zerstört eigentlich die Basis der Kirche“

Baubeginn im Juni

Die Pfarrgemeinde sieht das natürlich nicht so. Und bekam jetzt Recht vom Bundesverwaltungsgericht. Der Zubau darf erfolgen, gesetzlich sei das mehrfach abgesichert, sagt der Diakon: „Im Denkmalschutzgesetz ist es eindeutig geregelt, dass für die Ausübung der Religion einer anerkannten Kirche, eine würdige und angemessene Form des Zugangs geschaffen werden muss.“ Baubeginn ist im Juni, Fertigstellung bis Mitte 2019. Finanziert wird der Lift hauptsächlich von Spenden und der Erzdiözese.