MuTh feiert fünften Geburtstag
„Ein richtig schönes Fest“, verspricht Direktorin Elke Hesse. Das Lichtkunstkollektiv „Lichttapete“ wird das 2012 eröffnete Konzerthaus in ein spezielles Licht tauchen. Im ganzen Haus, vom Heizraum bis zum Schnürboden, werden Mitarbeiter ihre speziellen Geschichten erzählen. Eine Fotoausstellung von Moritz Schell wird zeigen, „wie bunt das Muth-Publikum ist“. Außerdem wird eine Dokumentation über die ersten fünf Jahre gezeigt.
„Sind am Limit“
Mit der Entwicklung des Hauses ist Hesse hoch zufrieden. Waren bei dem privaten Projekt des Investors Peter Pühringer zunächst 80 bis 100 Veranstaltungen jährlich geplant, waren es in der vergangenen Saison 284 Vorstellungen. „Wir sind an unserem Limit. Teilweise wird dreimal täglich gespielt“, sagt die Direktorin.
25 bis 30 Prozent des Angebots seien Projekte mit den Sängerknaben, rund 30 Prozent andere Eigenprojekte wie Kammermusik-Zyklen, der Rest Einmietungen. Im Publikum sind Touristen übrigens deutlich in der Minderheit. Nur die „Friday afternoons“ wenden sich vor allem an touristisches Publikum. Zwei Drittel der 68.000 in der Spielzeit 2016/17 gezählten Besucher seinen Stammpublikum, versichert Hesse: „Das hat sich sehr schön entwickelt.“
APA/Herbert Pfarrhofer
Expansion in die Schweiz geplant
Kritik an der geringen Vernetzung mit der Anrainern in Wien-Leopoldstadt hält Hesse den relativ geringen Erfolg von Nachbarschafts-Aktionen entgegen. Die Vernetzung mit Schulen und Musikschulen funktioniere jedoch hervorragend.
Einige bauliche Probleme gebe es jedoch, meint die Direktorin: „Was uns sehr abgeht ist eine Probebühne. Weil wir nicht höher bauen durften, haben wir außerdem keinen Bühnenturm - was das szenische Arbeiten deutlich erschwert. Und wir haben zu wenig Büroräumlichkeiten.“ Immerhin sei der Mitarbeiterstand auf 60 angestiegen.
Elke Hesse plant in der Schweiz bereits das nächste Projekt für Pühringer. In Vitznau am Vierwaldstättersee (Kanton Luzern) soll ein großes Innovationszentrum entstehen, bei dem neurologische Forschung mit Musikpädagogik verbunden werden soll. Teil des Vorhabens ist ein von dem Architekten Daniele Marques geplantes Musikzentrum mit zwei je rund 400 Plätze fassenden Sälen - mehr dazu in Sängerknaben: MuTh will in Schweiz expandieren.
Links:
- Sängerknaben nun UNESCO-Kulturerbe (wien.ORF.at)
- Überfall auf Sängerknaben: Bedingte Strafe (wien.ORF.at)
- Wiener Sängerknaben gründen Außenstelle (wien.ORF.at)
- MuTh als Bühne für den Nachwuchs (wien.ORF.at)