Wirtschaftskammer legt Standorte zusammen

Statt an zehn Standorten soll die Wiener Wirtschaftskammer bald nur noch an einem arbeiten. Die neue Zentrale soll im Austria Campus in der Leopoldstadt liegen. Die alten Gebäude werden größtenteils abgegeben.

Wie die Tageszeitung „Die Presse“ berichtet, sollen alle zehn Standorte, auf die die Kammer derzeit in Wien aufgeteilt ist, aufgelassen werden. Stattdessen sollen alle Mitarbeiter künftig an einem Ort konzentriert werden. Die Lösung sei nicht „radikal“, sagte der Präsident der Wirtschaftskammer Wien, Walter Ruck, in der „Presse“.

Neuer Standort im Austria Campus

Der neue Standort soll in der Leopoldstadt liegen: Im Austria Campus, der derzeit von Signa gebaut wird. „Wir haben zwei Jahre evaluiert und elf Objekte geprüft“, sagte Ruck. Der Umzug soll im kommenden Jahr stattfinden und bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Wirtschaftskammer Wien FH Wien

ORF.at/Christian Öser

Bildungseinrichtungen wie die FH Wien bleiben an ihren Standorten

Im neuen Standort sollen alle Einheiten zusammengefasst werden, nur die schulischen Betriebe und Ausbildungsstätten kommen nicht in den Austria Campus. Die endgültige Entscheidung soll in der kommenden Woche fallen.

Sechs bis zwölf Millionen Euro Einsparung

Die Konzentration habe vor allem einen wesentlichen Effekt, so Ruck: „Wir werden uns sofort sechs Millionen Euro pro Jahr ersparen. Ab dem vierten Jahr werden es jährlich sogar etwa zwölf Millionen Euro sein.“ Das Gesamtbudget der Wiener Wirtschaftskammer beträgt etwa 120 Millionen Euro pro Jahr. Von den zehn Standorten sind drei angemietet.

Für zwei der drei Gebäude im Besitz der Wirtschaftskammer gibt es bereits einen Käufer: die Signa Holding von Rene Benko. Der Kauf sei jedoch völlig getrennt vom Ankauf des neuen Standorts. Über den Verkaufspreis der beiden Häuser will Ruck keine Angaben machen.

Stammhaus bleibt im Kammerbesitz

Pläne für die Nachnutzung der anderen Gebäude gibt es noch nicht. Möglicherweise werden auch sie abgegeben, wenn sie nicht mehr betriebsnotwendig sind, heißt es in der „Presse“. Eine Ausnahme gibt es für Ruck jedoch: Einen Verkauf des historischen Stammhauses „kann ich mir persönlich schwer vorstellen.“ Das Gebäude ist seit 110 Jahren im Besitz der Wirtschaftskammer.

Mitarbeiter sollen nicht abgebaut werden. Obwohl man statt der bisher 32.000 Quadratmeter Bürofläche künftig nur noch 22.000 Quadratmeter haben wird. Es werde mittel- bis langfristig neue Organisationsstrukturen geben, aber: „Unser Ziel ist es, ohne Kündigungen auszukommen.“

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