Das Millionengeschäft Charity-Punsch

Mit Punsch und Glühwein werden in der Vorweihnachtszeit Millionen Euro eingenommen. Die große Mehrheit der Wiener Punsch-Hütten wird von karitativen Vereinen betrieben. Das Marktamt will diese nun kontrollieren.

Laut Marktamt bieten heuer 59 der insgesamt 86 gemeldeten Punschstände in den Wiener Straßen ihre heißen Getränke ausschließlich an, um Spenden zu sammeln. Die Stadt Wien unterstützt die karitativen Punschstände: Der Platz kostet nichts, außerdem entfallen Luftsteuer und die Allergeninformationsverordnung. Ob die Hygiene eingehalten wird, und der Punschstand karitativ und nicht gewerblich arbeitet, kontrolliert auch das Wiener Marktamt.

„Das heißt: Gibt es da eine Preisauszeichnung? Wohin geht das Geld tatsächlich? Wird da gesammelt oder steht da vielleicht: ‚Ein Punsch kostet drei Euro‘? Dann wäre es nämlich wieder gewerblich. Das heißt, das muss man sich wirklich von Fall zu Fall genau anschauen“, sagt Alexander Hengl vom Wiener Marktamt. Wie viel Punsch genau für den guten Zweck getrunken wird, lässt sich nur schätzen. Bei rund 1.500 verkauften Häferln pro Tag und Stand, könnten rund drei Millionen Euro zusammenkommen.

„Sind ungefähr 27 Tage ehrenamtlich am Stand“

Der Lions Club, der allein zwischen Stephansplatz und Graben zwei Punschstände betreibt, sammelt Geld um das Bundesblindeninstitut mit einem Kinderspielplatz auszustatten. „Wir sind ungefähr 27 Tage im Jahr ehrenamtlich auf dem Punschstand. Jeder setzt seine Freizeit ein und wir erwirtschaften das Kapital, das wir brauchen, um ein 160.000 Euro Projekt zu finanzieren“, sagt Günther Eder vom Lions Club Vindobona gegenüber „Wien heute“.

Für eine Spende von drei Euro gibt es hier einen Punsch. „Davon sind natürlich die Punschkosten vorhanden und die Standausstattung. Es ist so, dass wir ungefähr mit einem Drittel Aufwand, zwei Drittel erwirtschaften können“, sagt Eder.

„Punsch gehört eben einfach in der Adventzeit dazu und wenn es dann noch für einen guten Zweck ist, etwa für Kinder, ist es umso wichtiger“, sagt Thomas Heinold an einem Punschstand in der Innenstadt. „Es ist einfach wichtig, dass man in der Adventzeit sein gutes Herz zeigt und etwas für die Allgemeinheit tut“, meint etwa Christian Rieser.

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