Trend zu „Microwedding“

2018 wird zwar öfters in kleinerer Runde geheiratet, günstiger werden die Feiern deshalb aber nicht, sagt Hochzeitsplanerin Ingrid Loss. „Microwedding“ nennt sich dieser Trend. Auch die Angebote für gleichgeschlechtliche Paare steigen.

Allgemein werden die Hochzeitsfeiern im kommenden Jahr zwar kleiner, aber nicht günstiger - ganz im Gegenteil. „Die Brautpaare geben noch genausoviel aus wie früher, meiner Meinung nach sogar mehr“, sagt Ingrid Loss von der „Hochzeitswerkstatt“ . Zehn bis 15.000 Euro bezahlen Paare heute durchschnittlich für ihre Hochzeit.

Bei dem Trend „Microwedding“ wird lediglich die Besucherzahl reduziert. „Die Tante dritten Grades und der Onkel aus Übersee, zu denen man kaum Kontakt hat, werden heute seltener eingeladen. Die Paare feiern lieber im Kreise ihrer Liebsten, so werden die Feiern auch intimer“, so Loss. Im Gegenzug legen viele Paare größeren Wert auf edle Feiern. „Sie leisten sich stattdessen ein Auto, gönnen sich ein teureres Brautkleid oder einen Haubenkoch als Caterer“, sagt sie.

Hochzeitstrends 2018

Karin Ahamer

Zwischen zehn und 15.000 Euro bezahlen Paare für die Hochzeit

Angebot für gleichgeschlechtliche Paare steigt

„Unser Angebot ist zwar noch nicht so groß wie das in Amerika, aber es steigt“, sagt Ingrid Loss von der „Hochzeitswerkstatt“. „Von einem wirtschaftlichen Standpunkt aus ist das ein ganz neuer Geschäftszweig“.

Bisher finde der Großteil der gleichgeschlechtlichen Verpartnerungen noch in einem kleineren Rahmen statt, Schritt für Schritt, glaubt Loss, wird sich das aber ändern, auch durch die bevorstehende Öffnung der „Ehe für alle“ 2019 - mehr dazu in Verfassungsgerichtshof (VfGH) macht Weg frei für „Ehe für alle“ (news.ORF.at).

Hochzeitstorte

colourbox.de

Bisher feiern gleichgeschlechtliche Paare eher in kleinem Rahmen, sagt Loss

Soziale Medien statt Brautmagazinen

Eine weitere Veränderung sieht Loss in der Vorbereitung: „Pinterest ist mittlerweile ein richtiges Brautmedium.“ Statt Brautmagazinen nutzen heute viele Paare die Internet-Plattform, auf der Nutzer Fotos zu unterschiedlichen Themen sammeln und auf einer „Pinnwand“ zusammenstellen können. Trends aus Amerika schaffen es laut Loss so schneller nach Österreich „Das kann aber auch einiges erschweren, denn nicht alles ist immer so einfach umsetzbar.“

Veranstaltungshinweis:

Trau Dich-Hochzeitsmesse, 19. bis 21. Jänner, 10.00 bis 18.00 Uhr, im Messe Congress Center

Ein Trend, der immer beliebter wird, ist der Fokus auf eine nachhaltige Ausrichtung der Feier. Loss nennt es eine Trendumkehr: „Die Leute wollen es wieder naturbelassener, manche feiern auch zu Hause im eigenen Garten. Die Leute legen auch immer mehr Wert auf regionales und saisonales Catering.“

Wien als Austragungsort der Hochzeit sei deshalb vermehrt bei Touristen beliebt, die Mehrheit der Österreicher feiere lieber in ihrem Heimatort. Auch Wiener bevorzugen es naturbelassener. „Besonders beliebt sind der Kahlenberg oder verschiedene Heurige. Das liegt aber auch an der preislichen Komponente“, so Loss. Denn die Schlösser und Palais in Wien könnten sich nur die wenigsten leisten.

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