Einzige weibliche Polizei-Hubschrauberpilotin

Fliegende High-Tech-Funkstreife - so könnte man die Hubschrauber der Polizei bezeichnen. Gesteuert werden sie fast ausschließlich von Männern, Regine Pichler ist die einzige Pilotin - Einsätze fliegt sie in Wien und Umgebung.

Fast täglich fliegt Regine Pichler mit ihrem Hubschrauber über die Stadt. Egal ob Schönbrunn, das Belvedere, die Wohntürme von Alt-Erlaa oder den Prater - sie sieht alles. „Also ich freue mich jedes Mal, wenn ich in den Dienst komme. Besonders schön ist es, wenn man Einsätze positiv abschließen kann, also wenn man zum Beispiel Personen helfen konnte oder Täter gefasst hat. Dann ist es ein erhebendes Gefühl“, erzählt Pichler im „Wien heute“-Interview.

Hubschrauberpilotin

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Pichler sitzt seit acht Jahren im Hubschrauber

Seit acht Jahren im Cockpit

Seit acht Jahren sitzt Pichler im Cockpit des Polizei-Helikopters - dabei ist die gelernte Buchhalterin erst über Umwege zur Polizei gekommen. „Ich habe die normale Grundlaufbahn durchlaufen und war drei Jahre im zweiten Bezirk auf einer Polizeiinspektion tätig. Dann habe ich mich für die Flugeinsatzstelle als Pilotin beworben und das hat nach der Selektion gut funktioniert - und ich hab mir meinen Traum verwirklicht“, so die Pilotin.

Es ist ein abwechslungsreicher Traum: Pichlers Alltag reicht von Rettungseinsätzen in den Bergen über Fahndungen von Verbrechern mit Wärmebildkameras bis hin zur Bekämpfung von Waldbränden. Auch bei Demonstrationen sind die Hubschrauber in der Luft - so wie rund um die Regierungsangelobung vergangene Woche.

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Über Umwege kam die gelernte Buchhalterin zur Polizei

Einsätze mit Happy End

Manchmal gibt es auch Einsätze mit Happy End: „Einer der interessantesten Einsätze war die Suche nach einem Jogger, der sich in den Donau-Auen verirrt hat. Wir sind dann aufgestiegen, haben ihn gesucht und ihn nach einer halbstündigen Suche auch wieder gefunden. Dann konnten wir ihn mit den Bodenkräften zusammenführen und ihn herausbegleiten.“ Bei Außentemperaturen rund um den Gefrierpunkt kann so ein Einsatz Leben retten.

Dass sie die einzige Frau unter mehr als 40 Pilotenkollegen ist, stört sie nicht: „Für mich ist es absolut kein Problem. Ich hab sehr nette und hilfsbereite Kollegen und es muss jeder seine Qualifikation mitbringen.“

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Das Rangieren des Hubschraubers gehört zu Pichlers Aufgaben

Aufgaben von Wetterkarte bis Wartung

Doch nicht nur in hunderten Meter Höhe hat Pichler das Steuer in der Hand - für die Pilotin ist auch abseits des Cockpits im Stützpunkt in der Meidlinger Kaserne viel zu tun. Das Lesen der Wetterkarten gehört genauso zu ihren Aufgaben wie die technische Kontrolle des Hubschraubers. Sogar das Rangieren des Helikopters mit dem Mini-Traktor aus dem Hangar liegt in der Hand der Pilotin. Doch der Flug, der ist dann doch der schönste Teil der Arbeit.