Eltern müssen auf Kindergeld warten

In Wien gibt es weiterhin Probleme bei der Auszahlung des Kindergelds. Betroffen sind über 800 Jungfamilien. Seit dem Sommer hat die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) Probleme, alle Anträge rechtzeitig zu bearbeiten.

Die Probleme mit der Auszahlung des Kindergelds gibt es seit dem Sommer, doch gelöst sind sie noch lange nicht. Grazyna Aigner ist eine von vielen jungen Müttern, die ihr Kindergeld nicht rechtzeitig ausbezahlt bekommen haben. Am 6. Juli hat sie ihr zweites Kind bekommen, dann hat das lange Warten auf das Kinderbetreuungsgeld begonnen.

„Ich habe bei der Wiener Gebietskrankenkasse angerufen, die haben mich an die Ombudsstelle verwiesen. Dort hat man mir dann helfen können. Im Endeffekt hat es einen Rückstau von zwei Monate gegeben“, so Aigner im „Wien heute“-Interview. Erst am 11. November kommt die erste Auszahlung. Für junge Eltern ist das Kindergeld oft unverzichtbar, nicht nur das Neugeborene kostet Geld. „Man hat Rechnungen zu zahlen: Haus, Kredit. Tausend Euro, die in der Haushaltskasse fehlen. Tausend Euro sind für manche wenig, aber für die meisten eben nicht“, schildert Aigner.

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Rund 800 Jungfamilien müssen derzeit auf ihr Kindergeld warten

Über 800 Neuanträge nicht bearbeitet

Laut Wiener Gebietskrankenkasse sind im Moment rund 800 Neuanträge nicht bearbeitet - überdurchschnittlich viele. Schon im August ist das Problem bekannt gewesen, damals kam unter anderem Kritik von ÖVP-Familienministerin Sophie Karmasin - mehr dazu in Kindergeld: Karmasin-Kritik an Krankenkasse.

Von der Gebietskrankenkasse heißt es: „Die WGKK ist bemüht, diese Anträge so rasch als möglich zu bearbeiten. In vielen Fällen fehlen jedoch die notwendigen Unterlagen oder das Antragsformular ist nicht zur Gänze ausgefüllt. Die WGKK kann einen Fall aber nicht abschließen, solange Unterlagen fehlen.“

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Grazyna Aigner musste lange auf ihr Kindergeld warten

Zusätzliche Mitarbeiter eingestellt

Kritik kommt von der Arbeiterkammer: „Der wichtigste Punkt ist das Personal, die Krankenkasse schreit seit drei Jahren auf, dass sie nicht genug Personal haben. Sie haben 40 Personen für die Abwicklung, jetzt kommen weitere 20 dazu, nach der Einschulung müsste das Problem rasch behoben werden“, so Ingrid Moritz, Leiterin Frauen und Familie bei der Arbeiterkammer Wien.

Tatsächlich sind inzwischen rund 20 zusätzliche Mitarbeiter zur Bearbeitung der Anträge eingestellt. Zumindest für Frau Aigner hat die Geschichte ein gutes Ende genommen, sie erhält ihr Geld mittlerweile regelmäßig.

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