Häupl: „Alle versammeln sich hinter Chef“

Der Wiener SPÖ-Chef und Bürgermeister Michael Häupl ruft zur Einigkeit in der Partei auf. Derjenige, der am 27. Jänner zum neuen Wiener SPÖ-Vorsitzenden gewählt werde, „ist der neue Chef. Und alle anderen versammeln sich hinter ihm.“

Am Freitag um 23.59 Uhr läuft die Bewerbungsfrist als Häupl-Nachfolger ab. Bis jetzt kündigten Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und der geschäftsführende Parlamentsklubobmann der SPÖ Andreas Schieder ihre Kandidatur an - mehr dazu in Häupl-Nachfolge: Frist läuft ab. „Natürlich sind es zwei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten, da muss man sich entscheiden, was man meint, was besser ist für die Zukunft der Stadt und natürlich für die Zukunft der Wiener Sozialdemokratie. Das werden die Delegierten entscheiden“, sagte Häupl im „Wien heute“-Interview.

Wiener SPÖ-Chef und Bürgermeister Michael Häupl im "Wien heute"-Interview zum Jahreswechsel

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Häupl: „Ich glaube ich habe das meine geleistet“

Einigkeit „Grundvoraussetzung“ für Wahl 2020

Häupl sei es gar „nicht wichtig“ gewesen, ob es einen Gegenkandidaten zu Ludwig gibt. Aber: „Es ist ja völlig unbestreitbar, dass diese beiden Kandidaten die Diskussionsgruppierungen“ innerhalb der Wiener SPÖ repräsentieren. Der wesentliche Punkt sei aber: „Derjenige der am 27. Jänner gewählt wird, ist der neue Chef. Und alle anderen versammeln sich hinter ihm. Eine Grundvoraussetzung, dass es im Jahr 2020 tatsächlich bei den Wahlen gut geht“, betonte Häupl.

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Häupl: „Ich mache jetzt etwas anderes“

Im Wien heute"-Interview zum Jahreswechsel spricht Häupl über den Abschied als Wiener SPÖ-Chef und Bürgermeister. Der FPÖ macht er ein nicht ernst gemeintes Angebot.

Loslassen „mit 68 Jahren nicht das Schlechteste“

Hauptgegner bei der kommenden Wien-Wahl sei klar die FPÖ, „ganz egal in welchem Bezirk. Wir werden wahrscheinlich auch einiges nachschärfen müssen, aber das ist nicht mehr meine Angelegenheit. Ab dem 27. Jänner bin ich nicht mehr verantwortlich und ich werde mich hüten ungebeten Ratschläge zu geben. Das kann man von mir nicht erwarten“, so Häupl.

Wann genau Häupl sein Amt als Bürgermeister zurücklegt, will er noch nicht sagen. Er könnte sein Amt aber schon früher übergeben - und nicht wegen des aktuellen Wiener Vorsitzes bei der Landeshauptleutekonferenz bis Ende Juni bleiben, wie zuletzt vermutet worden war. „Das glaube ich nicht, dass ich das bis dahin mache“, sagte Häupl am Freitag im Ö1-„Mittagsjournal“ - mehr dazu in oe1.ORF.at.

Es falle ihm jedenfalls nicht schwer loszulassen. Immerhin habe er einige Monate Zeit gehabt, sich „gedanklich und emotional“ darauf vorzubereiten. „Ich glaube ich habe das meine geleistet. Ich mache jetzt etwas anderes“, so Häupl. Insbesondere im Bereich von Wissenschaftsorganisation und ähnlichem stehe er zur Verfügung. „Der Gedanke tut ganz gut, sich aus der Tagesverantwortung zurückzuziehen und auf grundsätzliche Themen zu gehen. Das ist mit 68 Jahren nicht das Schlechteste“, so Häupl.

Wiener SPÖ-Chef und Bürgermeister Michael Häupl im "Wien heute"-Interview zum Jahreswechsel

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Häupl zu Krankenhaus-Nord: „Hätte wissen müssen, dass die Kosten steigen“

„Sisi-Villa im Lainzer Tiergarten“ für FPÖ

Dem Vorschlag von Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ), Asylwerber in Kasernen unterzubringen, bezeichnete Häupl als „nicht sinnvoll und nicht notwendig“ - mehr dazu in Asylwerber in Kasernen: Nein aus Wien. Denn es gebe das Problem der Unterbringung zur Zeit gar nicht. „Wir haben rund 20.000 Asylsuchende in der Stadt 68 Prozent sind in Privatquartieren untergebracht, es funktioniert ausgezeichnet“, so Häupl.

Vielmehr müsse man die Beschleunigung der Asylverfahren diskutieren, so Häupl. „6.000 dieser Flüchtlinge, haben ja noch nicht einmal ein Erstgespräch gehabt. Das ist das wahre Versäumnis und jetzt diskutiert man im Sinne von Nebelgranatenwerfen über die Frage der Unterbringung in Kasernen, statt über das was man wirklich brauchen würde, nämlich die Beschleunigung der Asylverfahren“.

Auch dem Vorschlag von FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus, zur Unterbringung von Flüchtlingen in Quartieren am Stadtrand, konnte Häupl nichts abgewinnen. „Da werden sich die FPÖ-Wähler in Floridsdorf, in der Donaustadt, in Simmering und Liesing herzlich bedanken für diesen Vorschlag. Wenn ich mir das anschaue, kann ich ihnen (der FPÖ, anm.) nur die Sisi-Villa im Lainzer Tiergarten anbieten“, meinte Häupl.

KH-Nord: Häupl räumt Fehler ein

Auf den massiven Kostenanstieg beim Krankenhaus Nord angesprochen, räumte Häupl auch Fehler ein. „Das es dort zu verschiedenen Problemen gekommen ist, ist unbestreitbar. (...) Ja, man hätte vorher wissen müssen, dass die Kosten steigen“ - mehr dazu in Krankenhaus Nord soll 2019 öffnen.

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