Heldenplatz wird nicht umbenannt

Im Februar 2017 ist es ein Aufreger gewesen: Der damalige Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) wünschte sich einen neuen Namen für den Heldenplatz - passend zum Jubiläum der Republik heuer. Doch das Projekt ist eingeschlafen.

„Platz der Republik“ oder „Platz der Demokratie“ statt des „historisch doch einigermaßen belasteten“ Heldenplatzes - so der Wunsch des damals amtierenden Kulturministers Drozda. Schon zuvor hatte es immer wieder Debatten um eine Umbenennung gegeben - so plädierte etwa Zeithistoriker Oliver Rathkolb für einen „Platz der Demokratie“, gerade im Hinblick auf das dort entstehende Haus der Geschichte - mehr dazu in Drozda für Umbenennung des Heldenplatzes.

Heldenplatz

ORF.at/Carina Kainz

Die Diskussion sei eingeschlafen, heißt es von der Stadt

Heftige Kritik kam von ÖVP und FPÖ. Die FPÖ fand die Debatte „pervers“, die ÖVP ortete „unnötige Geschichtsanpassung“. Die Stadt bzw. der zuständige Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) zeigte sich hingegen nicht abgeneigt. Der Vorschlag sei „interessant und diskussionswürdig“, urteilte der Kulturstadtrat. Es sei durchaus sinnvoll der Republik zu ihrem hundertjährigen Bestehen einen Platz zu widmen, hieß es damals - mehr dazu in Heldenplatz-Umbenennung für Rathaus sinnvoll.

„Wir haben das nicht weiter verfolgt“

Damals - denn seit der großen Aufregung im vergangenen Jahr ist es still um diese Idee geworden. „Die Diskussion ist eingeschlafen“, so eine Sprecherin von Mailath-Pokorny auf Radio Wien-Anfrage. Denn aus dem Ministerbüro habe man nach dem Vorschlag nichts mehr gehört und selbst sei man ebenfalls nicht aktiv geworden. „Wir haben das nicht weiter verfolgt“, so die Sprecherin.

Die Umbenennung von öffentlichen Verkehrsflächen in Wien fällt prinzipiell in die Zuständigkeit Mailath-Pokornys. Beim Heldenplatz sieht das allerdings ein bisschen anders aus: Denn da der ehemalige Paradeplatz zum Hofburg-Areal gehört, befindet er sich im Eigentum der Republik. Damit dürfte die Debatte auch endgültig vom Tisch sein. Denn statt Drozda sitzt nun Gernot Blümel (ÖVP) im Kulturministerium. Blümel war schon 2017 strikt gegen eine Umbenennung. Stattdessen schlug er damals - noch nur als Wiener ÖVP-Chef - die Einrichtung einer Demozone vor.

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