RH: KAV verkauft Anlage mit 1,6 Mio. Verlust

Der Stadtrechnungshof kritisiert den KAV nicht nur wegen der Gangbetten, sondern auch wegen einer nie in Betrieb gegangenen Medikamentensortieranlage. Diese soll mit 1,6 Millionen Euro Verlust wieder verkauft worden sein.

Der Prüfbericht fördert gleich mehrere massive Fehlentscheidungen des Wiener Krankenanstaltenverbunds (KAV) zutage: So sei die Anlage um fast eine Million Euro gekauft, aber um nur ein Prozent des Kaufwertes - also 10.000 Euro - wieder verkauft worden.

Medikamente in Verpackung

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Das Medikamentenverteilsystem ist nie zum Einsatz gekommen

In dem Bericht des Stadtrechnungshofs heißt es weiter, es könne nicht nachvollzogen werden, wie es zu dem Verkauf deutlich unter dem Einkaufspreis gekommen sei. An Korrespondenz gebe es lediglich zwei E-Mails eines Beratungsunternehmens. Darin werde festgestellt, dass es keinen Markt für solche Geräte gebe.

700.000 Euro Extrakosten für Wartung

Der KAV soll deshalb beim Hersteller angefragt haben, ober dieser die Anlage zurücknehmen würde. Die gebotenen 10.000 Euro seien sogleich angenommen und der Vertrag binnen weniger Wochen unterzeichnet worden. Die Demontage sei sofort über die Bühne gegangen. Zu dem annähernden Totalverlust würden laut Stadtrechnungshof noch fast 700.000 Euro für die Wartung und den Versuch, die Software zu aktivieren, dazukommen - mehr dazu in Medikamenten-Verteilung: Kritik an KAV.

Das Verteilsystem „Unit Dose“ hätte - das Allgemeines Krankenhaus (AKH) ausgenommen - alle Gemeindespitäler und Geriatriezentren inklusive der Pflegewohnhäuser mit Medikamenten versorgen sollen: Ärzte sind mittels Laptop an das System angebunden und können vom Spitalsbett Medikamente verschreiben, „Unit Dose“ bereitet die Medikamente vor und verteilt sie - mehr dazu in Pannenreiche KAV-Apothekenanlage verkauft.

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