Zahnbürste als Game-Controller

Zähneputzen ist unter Kindern nicht sonderlich beliebt, wird oft halbherzig gemacht, oder gar verweigert. Das Wiener Start-up „Playbrush“ verwandelt die Zahnbürste in einen Spiel-Controller und lässt Kinder „Kariesmonster“ bekämpfen.

„Playbrush“ heißt das System, das aus jeder Zahnbürste via Bluetooth und Tablet einen Game-Controller macht. Die Spiele sollen nicht nur Spaß machen, sondern auch richtiges Zähneputzen beibringen. „Nach der Erkältung zählt Karies zu den häufigsten Kinderkrankheiten. Deshalb haben wir ein Gadget entwickelt, das die Zahnbürste in eine smarte Zahnbürste verwandelt“, so Paul Varga, Mitbegründer des in Währing sitzenden Start-ups „Playbrush“.

Kids beim Zähneputzen mit Playbrush

Playbrush

Via Bluetooth ist die Zahnbürste mit der App auf dem Tablet verbunden

Längeres und regelmäßigeres Putzen

An der Zahnbürste wird ein in Drogeriemärkten erhältlicher Aufsatz befestigt, damit das Spiel durch die Putzbewegungen am Smartphone oder Tablet gesteuert werden kann. Die Spiele sind so entwickelt, dass Kinder ab drei Jahren ihre Zähne richtig putzen. „Wir haben im Dezember eine Studie gemacht und die hat ergeben, dass Kinder mit ‚Playbrush‘ zweimal länger und deutlich regelmäßiger putzen“, so Varga.

Bei der Entwicklung hat „Playbrush“ mit Zahnärzten zusammengearbeitet, darunter Doktor Jörg Krainhöfner von der Österreichischen Zahnärztekammer. „Das schöne an ‚Playbrush‘ ist, dass es ein innovatives Produkt ist, das die Interessen der Zahngesundheit verbreitet und vor allem den Kindern näher bringt“, so Krainhöfner.

Kids beim Zähneputzen mit Playbrush

Playbrush

Für ein Spiel werden zwei Minuten lang die Zähne geputzt

Dancebattle im Badezimmer

Fünf unterschiedliche Spiele à zwei Minuten sind derzeit für das Smartphone oder das Tablet verfügbar, aus denen die Kinder wählen können: Sie können das Kariesmonster bekämpfen, die Zahnfee retten, tanzen oder Bilder malen. „In einem Spiel können dank dem Multiplayermodus auch zwei Kinder gegeneinander spielen“, erklärt Varga.

Damit die Eltern einen Überblick bekommen und kontrollieren können, wie lange, wie oft und wann das Kind seine Zähne putzt, gibt es - gegen Aufpreis - auch dafür eine extra Funktion in der Applikation. Die Idee ist laut Entwickler bisher einzigartig: „Mein Patenkind war ein absolut hartnäckiger Zahnputz-Verweigerer. Seine Mutter hat versucht, ihn mit Youtube-Videos zu besänftigen. Da kam mir die Idee, Zahnbürsten mit mobilen Spielen zu verbinden", so Varga.

Sarah Steiner, wien.ORF.at

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