Wiener Eislaufschuhfabrikant Wifa gerettet

Monatelang hat der Wiener Schlittschuhfabrikant Wifa ums Überleben gekämpft. Aufgrund der einbrechenden Exporte nach Russland ging der Hersteller 2016 in Konkurs. Nun ist die Firma gerettet, dafür sorgte auch der Wiener Eistraum.

Im Februar 2017 ist es laut Wifa-Geschäftsführer Günter Greiner gelungen, einen Investor an Bord zu holen, „der mit einem nennenswerten Kapitalbetrag eingestiegen ist“, so Greiner gegenüber Radio Wien. Im April konnte dann bereits ein Sanierungsvorschlag vorgelegt werden, der von den Gläubigern des Unternehmens auch angenommen wurde. Das Konkursverfahren wurde mit einer Quote von 50 Prozent beendet.

Eislaufschuhe Wifa

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Inzwischen geht es für Wifa wieder bergauf

Seitdem geht es bergauf: „Das Geschäft in Westeuropa läuft sehr gut, vor allem auch hier in Wien. Es ist so, dass die Eisläufer immer mehr Wert auf die Qualität der Eislaufschuhe legen und folglich sind auch unsere Umsätze wieder gestiegen“, so Greiner. Im Hauptabsatzmarkt Russland sei die Situation zwar immer noch schwierig, das soll sich aber heuer ändern: „Es ist ein großer Bedarf da, wir werden deshalb auch außerhalb der Saison weiter produzieren, damit wir diese Nachfrage befriedigen können.“

Eistraum kaufte Verleihschuhe

Generell ortet Greiner ein höheres Interesse am Eislaufen. Und auch der Wiener Eistraum hat das Geschäft angekurbelt: „Wir sind sehr froh, weil die eine große Menge unserer Schuhe für den Verleih gekauft haben. Das ist natürlich wichtig, weil die Kunden dann den Unterschied zwischen guten Schuhen und irgendwelchen Billigprodukten, in denen man keinen Halt hat, sehen.“

Die Lederschuhe mit dem goldenen Logo entstanden ab den 60er-Jahren in Hernals. 80 Mitarbeiter gab es damals. Künftig wolle man im Jahr 8.000 Paar Ledereislaufschuhe verkaufen. Dazu beschäftigt Wifa in Wien noch sechs Mitarbeiter zur Endkontrolle und Endmontage, die Produktion selbst ist zum Großteil ins Ausland ausgelagert. „Das wäre zu teuer, wenn wir das hier in Wien machen würden“, erklärte Greiner.

Eislaufschuhe Wifa

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Wifa ist auf Ledereislaufschuhe spezialisiert

Kapitalsituation wieder stabilisiert

Die Kapitalsituation habe sich jedenfalls wieder stabilisiert: „Wir müssen immer sehr viel vorfinanzieren“, schilderte Greiner. Denn die Produktion für den Winter beginne schon im Mai mit dem Einkauf von Materialien. „Das ist ein gewaltiger Finanzbedarf“ - und wenn die Materialien nicht gesichert seien, gebe es auch Schwierigkeiten mit der Produktion und den Lieferungen. „Dieses Problem haben wir jetzt in den Griff bekommen“, so der Geschäftsführer.

Vor allem die Sanktionen gegen Russland und der damit einhergehende Fall des Rubels bedeuteten 2016 auch für Wifa Probleme. Man schlitterte in den Konkurs - mehr dazu in Letzter Eislaufschuhproduzent Österreichs pleite.

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