Immer mehr Angriffe auf Lehrer

Immer häufiger klagen Lehrer über Gewalt an Schulen und teils tätliche Angriffe. Auch laut Lehrergewerkschaft häufen sich in den vergangenen Jahren solche Vorfälle. Wirksame Maßnahmen gegen aggressive Schüler gebe es jedoch kaum.

Auch in der Neuen Mittelschule in der Deublergasse in Floridsdorf kracht es immer wieder zwischen Schülern und Lehrern. „Es ist an der Tagesordnung, ordinärst beschimpft zu werden, als Lehrerin oder Lehrer einfach respektlos behandelt zu werden“, schildert Christian Klar, Direktor in der Deublergasse, im „Wien heute“-Interview.

Gewerkschaft: Vorfälle häufen sich

Bei der Lehrergewerkschaft häufen sich Beschwerden über solche und noch schlimmere Vorfälle seit Jahren. „Es mehren sich die Vorfälle, die an uns herangetragen werden. Dass Kollegen sehr wohl körperlich attackiert werden, es gibt ganz, ganz viele Vorfälle um Belästigungen, Beschimpfungen und auch Cybermobbing und Ähnliches“, so Thomas Krebs von der Gewerkschaft der Pflichtschullehrer. Man brauche einen Ausbau des Supportsystems, aber auch Unterstützung für Kollegen, fordert Krebs. So müsse es etwa auch schulpsychologische Angebote für Lehrer geben.

Gewalt Schule

ORF

Die Gewerkschaft verzeichnet mehr Übergriffe auf Lehrer

Viele Pädagogen fühlen sich von der Behörde alleingelassen und schweigen aus Scham oder deshalb, weil es für verhaltensauffällige Pflichtschüler ihrer Meinung nach kaum Konsequenzen gibt. „Es gibt derzeit keine Möglichkeit, dass ein Schüler, der wirklich und auch mehrfach gewalttätig und unangenehm und provokant ist, die Schule verlassen muss und die Lehrer und vor allem auch die anderen Kinder Schule wieder freudvoll erleben können“, so Klar.

Leider gehe es häufiger darum, wie dem einen gewalttätigen Kind geholfen werden kann, und nicht „wie geht es den 24 anderen, die da in der Klasse sitzen und zum Teil mit Angst in die Schule gehen“, so der Direktor.

Lehrer klagen über Gewalt an Schulen

Tätliche Übergriffe von Schülern auf Lehrer: „Wien heute“ hat mit Direktoren und dem Wiener Stadtschulrat gesprochen.

Zusätzliche Psychologen und Sozialarbeiter

Beim Stadtschulrat will man betroffene Lehrerinnen und Lehrer nun besser unterstützen. Vorfälle sollten unbedingt gemeldet werden: „Wenn man das Gefühl hat, man kann sich an niemanden wenden oder man traut sich nicht, dann wenden Sie sich bitte zumindest an mich. Ich kann versprechen, dass Dinge vertraulich und gemeinsam im Gespräch unter vier Augen passieren. Und wir finden für alle diese Dinge eine Lösung“, so Stadtschulratspräsident Heinrich Himmer, selbst Lehrer. So sollen die Schulen bei Problemfällen auch zusätzlich Psychologen und Sozialarbeiter anfordern können.

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