Lichtermeer-Initiatoren feiern Jubiläum

Die Menschenrechtsorganisation SOS Mitmensch hat am Sonntag ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Die Gründung war eine Reaktion auf den neu aufkeimenden Fremdenhass und das von der FPÖ geplante Anti-Ausländervolksbegehren.

„Das alles überspannende Motto unserer 25-Jahr-Matinee lautet „Zivilcourage unlimited!“. Denn wir erleben eine Zeit, in der couragiertes Handeln gegen Unrecht entscheidend für die Zukunft unserer Demokratie und unserer Menschenrechte ist“, sagte Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.

Gegründet wurde SOS Mitmensch vor 25 Jahren. Ein Handvoll Initiatoren, darunter Willi Resetarits oder auch Andre Heller, wollten dem Anti-Ausländer Volksbegehren der FPÖ etwas entgegensetzen. Sie initiierten das Lichtermeer. Am 23.Jänner 1993 versammelten sich in ganz Österreich bis zu 300.000 Menschen, um gegen Fremdenfeindlichkeit zu demonstrieren. Der Wiener Heldenplatz war überfüllt und von Kerzen erleuchtet.

Lichtermeer

APA/Kurt Keinrath

Das Lichtermeer 1993 auf dem Wiener Heldenplatz

Matinee mit zahlreichen Künstlern im Burgtheater

Nach dem Lichtermeer formierte sich SOS Mitmensch als Verein, der seinen Einsatz für Menschenrechte durch private Spenden finanziert. Bei der Matinee zum Jubiläum unter dem Motto "Zivilcourage unlimited!“ im Burgtheater traten etwa Maschek, Elisabeth Orth, Christoph und Lollo, Stefanie Sargnagel und Dirk Stermann auf. Daneben fanden Gespräche mit Elias Bierdel, Pfarrer Wolfgang Pucher, Imam Ramazan Demir, Oberrabiner Paul Chaim Eisenberg und Angela Magenheimer statt.

Jubiläum mit viel Prominenz

Auf Einladung von SOS Mitmensch sind viele Künstler und Prominente zur Matinee ins ausverkaufte Burgtheater gekommen.

Ute-Bock-Preis geht an zwei Holocaust-Überlebende

Außerdem wurde der Ute Bock Preis für Zivilcourage verliehen. Der diesjährige Preis ging an zwei Holocaust-Überlebende. Helga Feldner-Busztin und Rudolf Gelbard wurden für ihren „unermüdlichen Einsatz für die Aufklärung über die Nazizeit“ ausgezeichnet. Beide setzen sich an Schulen und in Vorträgen seit vielen Jahren für Geschichtsaufklärung ein. Die Preisrede im Burgtheater hielt diesmal der Autor Doron Rabinovici. Die Auszeichnung ist mit 7.000 Euro dotiert.

Der Ute-Bock-Preis für Zivilcourage wurde 1999 von SOS Mitmensch ins Leben gerufen, erste Preisträgerin war die Flüchtlingshelferin Ute Bock selbst. Die bekannte Flüchtlingshelferin und Namensgeberin des Preises ist am Freitag im Alter von 75 Jahren verstorben. Am 2. Februar wird die Flüchtlingshelferin mit einem Lichtermeer auf dem Heldenplatz verabschiedet - mehr dazu in Ute Bock ist tot.

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