Strache erwägt weiter Kandidatur bei Wien-Wahl
Es sei „zu überlegen, ob ich 2020 - oder wann die Wahl stattfindet - antreten werde“, wenn es „die historische Chance“ auf einen freiheitlichen Bürgermeister in Wien erstmals seit 1868 gibt, sagte Strache im Interview mit dem „profil“. In einer Umfrage für Wien - laut der die ÖVP ihr Ergebnis von 2015 verdoppeln könnte, die FPÖ aber stark verlieren würde - sei „ja nicht ich abgefragt“ worden. „Entscheidend ist, wer in Wien zur Wahl antritt“, konstatierte der FPÖ-Chef. Er räumte ein, dass er nicht gleichzeitig Vizekanzler und Politiker in Wien sein könne.
Ein mögliches Antreten bei der kommenden Wahl in Wien hatte Strache auch schon im „Wien heute“-Interview zum Jahreswechsel nicht ausschließen wollen. Hier gelte die Devise „Sag niemals nie“, so Strache. Sollte in Wien die Möglichkeit eines Wechsels der Mehrheit bestehen, und „eine Veränderung mit uns Freiheitlichen möglich machen, dann darf man sich dem nicht versperren.“ Die Entscheidung werde aber die Partei treffen - mehr dazu in Strache: Flüchtlinge in Kasernen unterbringen.
APA/EXPA/Stefan Adelsberger
Kickl-Sager „keine Provokation“
Kein Verständnis hatte Strache für Kritik daran, dass Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) im Zusammenhang mit der Flüchtlingsunterbringung das Wort „konzentrieren“ verwendete. „Man hört deutlich, dass das keine Provokation war“, Kickl habe „ausdrücklich nicht von Lagern gesprochen“, meinte der FPÖ-Chef, der sich Kickls Pressekonferenz „extra angesehen“ hatte. Es sei „unredlich, alles in eine katastrophale Fehlinterpretation zu treiben“.
Besuch von Akademikerball, nicht aber von Opernball
Strache bekräftigte, dass er auch heuer zum Akademikerball gehen will. „Keine Zeit“ werde er für den Opernball haben. „Ich war beim Polizeiball, gehe zum Jägerball und Akademikerball, dann reicht’s. Ich bin nicht einer, der Tag und Nacht das Tanzbein schwingt“, sagte der Vizekanzler.
Debatte: Welche Akzente setzt die Regierung?
SPÖ-Abgeordnete Sabine Schatz - erinnerungspolitische Sprecherin der SPÖ - hat am Sonntag in einer Aussendung die Teilnahme Straches und der Dritten Nationalratspräsidentin Anneliese Kitzmüller (FPÖ) scharf kritisiert: Der Ball sei ein „internationales Vernetzungstreffen Rechtsextremer“. Es sei „inakzeptabel und gegen jeden politischen Anstand, wenn offizielle VertreterInnen der Regierung oder des Parlaments daran teilnehmen“.