Sacher-Eck feiert Neueröffnung

Das Sacher-Eck neben der Wiener Staatsoper hat nach elf Monaten Umbauarbeiten seine Türen wieder geöffnet. Das Cafe hat nun eine zweite Etage, die Einrichtung ist in gewohnt rotem Plüschmobiliar gehalten.

Auch das Hotel Sacher wurde umgebaut: Statt sechs Suiten können nun sieben Suiten in der Bel Etage gebucht werden. Rund 10 Millionen Euro wurden in den immerhin fast ein Jahr dauernden Umbau investiert. Ein immer größer werdender Andrang sowie steigende Tourismuszahlen hätten irgendwann „einfach mehr Platz verlangt“, sagte Matthias Winkler, Mitglied der Familie Sacher bei einer Pressekonferenz im Sacher-Eck.

Darüber hinaus wären klassische Banketträumlichkeiten immer weniger interessant für die Gäste. Bei der Einrichtung des Sacher-Eck blieb man sich dennoch treu: Rotes Plüschmobiliar, Marmor und klassische Holzböden sollen vor allem internationale Gäste - denn nur zehn Prozent kommen aus Österreich - in das Cafe locken. Zwei Separees, die für „jeden Anlass bis zum Kindergeburtstag“ geeignet wären, sollen „jung gebliebenes Publikum“ ansprechen, erklärte Winkler.

Schusssicheres Glas in der Präsidentensuite

„Wohnen in einem Palais oder in einer Bel Etage gibt es in Wien so noch nicht“, führte Winkler zudem die Besonderheiten der neuen Suiten aus. In der Bel Etage des Hotels warten nun sieben statt sechs Suiten mit Luxus auf. Gemälde von Kaiser Franz Joseph oder Stephan von Lothringen sollen den Hotelgast in längst vergangene Zeiten versetzen. Jedoch stammen Teile des Interieurs tatsächlich aus der Kaiserzeit: Bei der Renovierung wurde eine historische Stuckdecke freigelegt, der in akribischer Kleinarbeit von Restauratoren wieder zu neuem Glanz verholfen wurde.

Auch ein Sternparkettboden wurde wiederentdeckt, der aus der Entstehungszeit des Gebäudes Mitte des 19. Jahrhunderts stammt. Neu sind allerdings die Sicherheitsstandards. In der Präsidentensuite sollen etwa drei Zentimeter dickes, schusssicheres Fensterglas oder einbruchsichere Türen die Gäste schützen.

Keine weitere Expansion angedacht

Das Sacher bäckt jährlich rund 350.000 Sachertorten und fast eine Million Stück „Sacherwürfel“. Außerhalb von Österreich würde man, so hieß es, im Moment im Mailänder Kaufhaus La Rinascente experimentieren, wo man derzeit eine „kleine Sacherwelt“ besuchen kann.

Nächste Expansionsschritte seien laut Winkler nur in der Gastronomie angedacht und nicht in der Hotelbranche: Die Familie Sacher hat im Jahr 2011 das Wiener Hotel Bristol gekauft, und „nur einmal in der Generation sollte ein Hotel drinnen sein“, scherzte Winkler.

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