„G’schupfter Ferdl“: Neustart nach Konkurs

Der Stadtheurige „G’schupfter Ferdl“ in Mariahilf ist in den Konkurs geschlittert. Laut Creditreform wurden rund 1,2 Millionen Euro Gläubigerforderungen angemeldet. Darüber, wie es dazu kommen konnte, herrscht Uneinigkeit.

Für den Konkurs soll es mehrere Gründe gegeben haben. Geschäftsführer Ferdinand Freninger spricht etwa von Altlasten. "Ich habe versucht, das Lokal mit Projekten zu sanieren, das hat nicht so gut funktioniert“, so Freninger gegenüber „Die Presse“. Geld hätten etwa zusätzliche Gastgärten im Sommer am Donaukanal und auf der Copa Cagrana bringen sollen. Doch ohne ausreichendem Erfolg.

Brettljause soll Heurigen retten

Außerdem hätte es womöglich zu viele Lieferanten gegeben und zu viel Personal. Weil Freninger für Personal die Sozialversicherung nicht mehr bezahlen konnte, soll diese einen Konkursantrag gestellt haben. Das Konkursverfahren ist mittlerweile wieder aufgehoben, dem Heurigen geht es wieder besser, schreibt „Die Presse“. Freninger will Anfang Februar einen Neustart wagen. Auf der Website des Heurigen ist „Betriebsurlaub bis zum 1.2.2018“ zu lesen.

Freninger arbeitet an einem neuen Konzept. So soll der Heurige künftige nicht nur abends, sondern auch tagsüber geöffnet haben. Auch die Einrichtung soll ausgetauscht werden. Neben einer neuen Frühstückskarte sollen laut „Die Presse“ auch Brettljause und Knödel eine wichtige Rolle in der Speisekarte bekommen.

Prominente Gesellschafter

Betroffen vom Konkurs sind natürlich auch die Gesellschafter des Stadtheurigen. Da wäre zum einen der ehemalige NEOS-Abgeordnete Niko Alm, der nun als „Quo Vadis Veritas“-Geschäftsführer im Einsatz ist und einst durch sein Nudelsieb-Führerscheinfoto bekannt geworden ist - mehr dazu in Führerschein mit Nudelsieb rechtmäßig.

Alm wehrt sich gegen die Behauptung, dass Altlasten am Konkurs schuld waren. „Wir haben mit unserem Investment den Grundstein für den Heurigen gelegt – Freninger ist selbst schuld, dass es nicht geklappt hat“, so Alm.

Auch der NEOS-Nationalratsabgeordnete und Gastronom Sepp Schellhorn hält Anteile am „G’schupften Ferdl". Schellhorn findet es schade, "dass das mit dem Heurigen nun so weit gekommen ist“. Er beteuert, nicht alle Zahlen gekannt zu haben. Dritter Gesellschafter ist Moriz Piffl, der 2016 mit der Schneiderei „Gebrüder Stich“ in Konkurs schlitterte - mehr dazu in Jeans-Schneider Gebrüder Stitch vor Aus.

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