Ludwig führt erste Gespräche

Nach der Kür ist vor den Gesprächen: In der Wiener SPÖ laufen seit dem Parteitag die Drähte heiß. Der neue Parteivorsitzende Michael Ludwig soll den gestrigen Sonntag vor allem mit Telefonaten verbracht haben, wie kolportiert wird.

Auch Termine in der Parteizentrale in der Löwelstraße und bei Bürgermeister Michael Häupl stehen demnächst auf dem Programm. Wann diese stattfinden werden, ist noch nicht fixiert, wurde im Ludwig-Büro am Montag betont. Das Gespräch in der Partei wird vermutlich doch nicht wie zunächst avisiert heute oder am morgigen Dienstag stattfinden. Noch-Wohnbaustadtrat Ludwig wird in der Löwelstraße frühstens ab Mittwoch vorstellig werden, hieß es. Auch für das Gespräch mit Häupl gibt es dem Vernehmen nach noch kein Datum.

Zeitpunkt für Bürgermeister-Wechsel offen

Letzteres wird sich wohl vor allem um den Zeitpunkt der Übergabe des Bürgermeisteramtes drehen. Zuletzt war der Mai hier als möglicher Termin genannt worden. Ludwig wollte sich bis dato noch nicht festlegen, ob er den Wechsel nicht doch gerne früher vollziehen möchte.

Michael Ludwig und Bürgermeister Michael Häupl

APA / Georg Hochmuth

Im Mai könnte das Bürgermeister-Amt übergeben werden

Abgesehen von den Modalitäten der Amtsübergabe stehen derzeit die anstehenden Personalia im Fokus. Die Spekulationen darüber, wer kommen könnte und wer gehen muss, gedeihen bereits üppig. Ludwig selbst hält sich noch völlig bedeckt. Er hat lediglich klargestellt, dass er eine Mischung aus bewährten und neuen Kräften schätzt. Aber fix ist derzeit nur, dass Wien einen neuen Wohnbaustadtrat brauchen wird.

Zahlreiche Personalspekulationen

Die Liste möglicher Neuzugänge etwa in der Stadtratsriege ist bereits relativ lang. Vertraute wie der ehemalige Landesparteisekretär Christian Deutsch, der Nationalratsabgeordnete Harald Troch und die Favoritner Bezirksparteichefin Kathrin Gaal gelten als Kandidaten für höhere Weihen.

Auch die Frau von Ex-Kanzler Werner Faymann, Gemeinderätin Martina Ludwig-Faymann, Ex-Kanzleramtsminister Josef Ostermayer, Gewerkschafter Christian Meidlinger und die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures wurden und werden genannt. Dass Ludwigs unterlegener Kontrahent Andreas Schieder Finanzstadtrat werden könnte, wird ebenfalls noch immer als eine Möglichkeit erachtet.

Brauner könnte Landtagspräsidentin werden

Gleichzeitig gibt es wohl niemanden, der absolut fix mit einem Verbleib in der Stadtregierung rechnen kann. Finanzressortchefin Renate Brauner - eine der engagiertesten Unterstützerinnen Schieders - könnte, so hört man, Landtagspräsidentin werden, falls Häupl-Vertrauter Harry Kopietz denn Sessel dort räumt.

Falls Gesundheits- und Sozialstadträtin Sandra Frauenberger gehen muss, werden ebenfalls schon diverse Nachbesetzungsvarianten genannt, die von Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres bis zu Ex-Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner reichen.

Auch für Landesparteisekretärin Sybille Straubinger werden zumindest medial mögliche Nachfolger kolportiert. Gemeinderat Marcus Schober soll hier im Fall des Falles gute Karten haben. Die Neuaufstellung - also sowohl inhaltlich als auch personell - soll jedenfalls im Rahmen einer Strategieklausur erfolgen, wie Ludwig angekündigt hat. Er hat noch am Samstag einen „Brückenschlag“ versprochen - und die Partei zu einem „geschlossenen Auftreten“ ermahnt. Wann die Klausur stattfinden wird, ist ebenfalls noch offen.

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