Betrugsermittlungen nach „Flitzer“-Vorfall

Die Wiener Polizei hat am Freitag Ermittlungen wegen Betrugs nach der Aktion der beiden „Flitzer“ im Wiener Fußballderby vom Sonntag (1:1) bestätigt. Die Einvernahme der Männer ist noch nicht erfolgt.

Der mögliche Betrugsverdacht habe sich aus einer ersten Aussage eines der beiden nach deren Anhaltung herauskristallisiert, bestätigte Polizeisprecher Patrick Maierhofer einen Bericht der „Kronen Zeitung“ (Onlineausgabe). Der Mann meinte, dass er viel Geld verloren hätte, wenn die Austria noch ein Tor erzielt hätte. Dadurch habe sich automatisch ein Betrugsverdacht ergeben, so Maierhofer. Der Sprecher ergänzte, die formale Einvernahme der beiden Männer sei noch nicht erfolgt.

Die Beschuldigten gaben laut dem Bericht an, mit Rapid-Spieler Dejan Ljubicic verwandt beziehungsweise bei Rapid bekannt zu sein. Der Verein und der Spieler bestreiten das allerdings vehement.

Flitzer auf dem Spielfeld am Sonntag, 4. Februar 2018, während der tipico-Bundesliga-Begegnung zwischen SK Rapid Wien und FK Austria Wien in Wien

APA/EXPA/Thomas Haumer

Die beiden Flitzer auf dem Spielfeld

Nach Derby-Vorfällen acht Hausverbote

Bei der Analyse der Videoüberwachungsaufnahmen des Allianz Stadions konnten zusätzlich zu den beiden „Flitzern“ sechs weitere Personen identifiziert werden, die beim Derby diverse Gegenstände geworfen hatten.

Gegenüber diesen acht Personen hat Rapid mit sofortiger Wirkung ein mindestens zwei Jahre dauerndes Hausverbot ausgesprochen und bei der Bundesliga österreichweite Stadionverbote beantragt. Die Dauer der Stadionverbote legt die Bundesliga gesondert fest. Der Club kündigte in einer Aussendung auch Regressforderungen gegenüber den Betroffenen wegen allfälliger Strafen an.

Flitzer verhinderten Austria-Chance

Das 325. Wiener Derby stand am Sonntag am Rande des Abbruchs. Schon nach wenigen Spielminuten hatten Rapid-Fans vor einem Eckball Feuerzeuge auf Austria-Spieler Raphael Holzhauser geworfen. Nach weiteren Würfen kam es in der ersten Hälfte zu einer Spielunterbrechung. Erst nach der Drohung, das Spiel bei weiteren Zwischenfällen abzubrechen, kam es zu nächst zu keinen weiteren Zwischenfällen.

Knapp vor Spielende sorgten zwei Rapid-Anhänger für einen negativen Höhepunkt in einer spannenden Schlussphase: Sie eilten in der Schlussminute plötzlich auf das Spielfeld, umarmten zwei Rapid-Spieler und verließen schließlich in eher gemächlichem Tempo den Platz. Bitter für die Austria, dass damit ein aussichtsreicher Konter unterbunden wurde - mehr dazu in Krammer: „Rote Linie überschritten“ .

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