Krassnitzers Eltern waren gegen Schauspielberuf

Bald ist Harald Krassnitzer in seiner neuen Rolle als Bürgermeister in „St. Josef am Berg“ zu sehen. Der beliebte Serienstar hatte aber einen holprigen Karrierestart: Seine Eltern waren strikt gegen den Schauspielberuf.

Erst mit 19 Jahren und der Volljährigkeit traute sich Krassnitzer, den Schritt in Richtung Schauspiel zu machen. Zuvor absolvierte er eine Ausbildung zum Speditionskaufmann - seinen Eltern zuliebe. Denn „Schauspieler war etwas, was beide mit Unsicherheit und Unstetigkeit verbunden haben“, so Krassnitzer im „Wien heute“-Interview. Dementsprechend wenig begeistert waren sie von den Wünschen des Sohnes.

„Vorher hätt’ ich mich das nicht getraut“

„Ich wusste mit der Volljährigkeit kann mir keiner mehr was sage“, erzählte Krassnitzer, der auch aus seinen Rollen als „Bergdoktor“, „Winzerkönig“ oder „Tatort“-Kommissar bekannt ist. „Davor hätt’ ich es mich ehrlich gesagt nicht getraut, weil es Zuhause doch manchmal strenger zuging.“ Denn seine Eltern - ein Schlosser und eine Arbeiterin in einer Süßwarenfabrik - hätten sich für den Sohn doch „eine bessere Position“ gewünscht. „Das war eine Zeit, wo die Eltern sehr mit dieser Idee unterwegs waren, dass es den Kindern besser gehen muss als ihnen“, so der Schauspieler.

Harald Krassnitzer

ORF

Harald Krassnitzer ist eigentlich gelernter Speditionskaufmann

Für ihn selbst war die Ausbildung eine „spannende“ Erfahrung, allerdings kein Zukunftsszenario: „Spätestens ab dem Punkt, wo für mich klar war, ich bin mit Sicherheit der schlechteste Speditionskaufmann Mitteleuropas.“ Deshalb wandte er sich, nachdem er den „Schein“ in der Hand hatte, auch der Bühne zu. „Jetzt mach ich, was ich will“, war damals seine Devise. Durchaus mit Erfolg - zweimal gewann er die Romy, einmal als beliebtester Serienstar, einmal als beliebtester Seriendarsteller. 2014 folgte der Grimme-Preis für einen „Tatort“.

Stargast: Harald Krassnitzer

Harald Krassnitzer spricht im Interview über seine neue Rolle und seine Eltern.

Spielt Bürgermeister mit „eigenem Amtverständnis“

Seine nächste Serienrolle führt Krassnitzer nach „St.Josef am Berg“, wo er einen Bürgermeister mit „eigenem Amtsverständnis“ mimt. Der hat nämlich Pläne aus seinem Tal einen Nationalpark zu machen, möchte dabei aber vor allem seine eigene Familie involvieren - „also ein nicht sehr demokratiebewusstes Vorgehen“. Dabei kommt ihm seine deutsche Schwiegertochter in die Quere, die die Dinge ein bisschen anders sieht.

Reale Vorbilder hat Krassnitzer für diese Rolle keine: „Gottseidank gibt es so etwas im echte Leben in dieser Version eher selten“, so der Schauspieler. Auch wenn der Charakter nicht zu seiner eigenen Persönlichkeit passen würde, reizt er ihn dennoch mit seiner Vielfältigkeit und den Wechselwirkungen: „Man weiß nicht, soll man den jetzt hassen, verurteilen, mit ihm lachen oder über ihn lachen oder ihn einfach nur in den Arm nehmen.“

Harald Krassnitzer

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Im „Wien heute“-Interview schließt Krassnitzer eine baldige Rückkehr auf die Bühne aus

Keine Rückkehr auf die Bühne geplant

Derzeit will Krassnitzer jedenfalls dem Fernsehen treu bleiben und nicht auf die Bühne zurückkehren. „Ich war lang genug auf der Bühne, es gibt Momente, wo es mich durchaus wieder reizt. Aber dann ist schon wieder das nächste Angebot da, das mich mehr reizt und dann verfällt es wieder“, sagte er. Derzeit beschäftigen den 57-Jährigen unter anderem mehrere „Tatorte“ sowie zwei Drehbücher, die sich gerade „in Entwicklung“ befinden.

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