Eigenes Hotelzimmer für WM-Pokal

Der WM-Pokal gastiert erstmals in Wien - Fans konnten ihn am Sonntag im Rathaus bewundern. Der Aufwand dafür ist groß: Der Pokal reist mit „Leibwächter“ und ist in einem eigenen Hotelzimmer mit Safe und Security untergebracht.

Bei der Weltmeisterschaft 2018 von 14. Juni bis 15. Juli in Russland ist Österreichs Fußballnationalmannschaft nicht dabei, die österreichischen Fans kpnnten am Sonntagnachmittag aber ein bisschen WM-Flair schnuppern. Im Rahmen der Coca-Cola FIFA World Cup Trophy Tour war der WM-Pokal im Wiener Rathaus zu bewundern. Eine Delegation, angeführt vom französischen Ex-Weltmeister Christian Karembeu und Österreichs Jahrhundert-Fußballer Herbert Prohaska, landete am Sonntagvormittag von Malta kommend in Schwechat.

Nach einem VIP-Empfang bei Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) war die Besuchertour im Rathaus ab 15.00 Uhr für die Fans geöffnet. Geboten wurde neben der Möglichkeit, mit dem Pokal ein Foto zu machen, eine Reise durch die Geschichte der Weltmeisterschaften und des heimischen Fußballs.

Anfassen des Pokals ist verboten

Anfassen dürfen den Pokal nur Weltmeister und Staatsoberhäupter sowie ausgesuchte FIFA-Mitarbeiter mit Handschuhen. Franco Foda zählt nicht dazu - die nächste Möglichkeit für den ÖFB-Teamchef bietet sich theoretisch bei der WM 2022 in Katar. „Jeder Erfolg beginnt mit einem Traum, also träumen wir davon“, sagte Foda, der den in einer Glasvitrine verwahrten Pokal am Flughafen bestaunte. Der Pokal wird ständig von einem „Leibwächter“ beschützt, er ist in einem eigenen Hotelzimmer mit Safe und Security untergebracht.

Prohaska war als Spieler zweimal und als Trainer einmal bei einer WM dabei, der Titelgewinn und damit eine Berührung des Pokals blieb ihm dabei verwehrt. Das könnte sich aber noch ändern. „Vielleicht werden wir 2022 Weltmeister und Foda setzt mich für zwei Minuten ein. Oder ich trete bei der nächsten Bundespräsidentenwahl gegen Alexander Van der Bellen an“, schmunzelte der 62-Jährige.

Wert über 100.000 Euro

Der Pokal ist 37 Zentimeter hoch und besteht aus 18-karätigem Gold. Er wurde erstmals bei der WM 1974 in Deutschland vergeben. Der Marktwert lag damals bei 5.000 bis 6.000 Euro, heute ist er über 100.000 Euro wert.

Seit 2006 jettet der Pokal im Vorfeld einer WM um die ganze Welt, diesmal stehen vor der Ankunft in Russland insgesamt 51 Länder auf sechs Kontinenten auf dem Tourplan. Die Trophäe wird am 15. Juli im Moskauer Luschniki-Stadion an den Kapitän des Finalsiegerteams überreicht, bleibt aber ständig im Besitz der FIFA. Der Verband des Weltmeisterlandes erhält nach dem Endspiel immer eine Kopie.