Martina Malyar tritt zurück

„Politik ist das Bohren harter Bretter mit Geduld und Leidenschaft", sagt Martina Malyar (SPÖ). Wie sie am Mittwoch bekanntgab, wird sie im Juni als Bezirksvorsteherin des neunten Bezirks - nach 15 Jahren im Amt - abtreten.

„Ich werde am 25. Juni meine Funktionen zurücklegen“, kündigte Malyar bei einer Pressekonferenz an. Eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger sei noch nicht gekürt, Personalentscheidungen würden in den Parteigremien gefasst.

Martina Malyar

Martina Malyar

Martina Malyar kündigte an, im Juni ihr Amt niederzulegen

„Politik ist das Bohren harter Bretter“

Als Errungenschaften ihrer Amtszeit nannte Malyar unter anderem den Ausbau der Bürgermitsprache, angefangen von der Gründung der Agenda 21 im Bezirk bis hin zum Nein gegen die geplante Hochhaus-Bebauung am Althangrund. Weitere Schwerpunkte seien Soziales und Bildung. Hier hob Malyar die Umsetzung des Schulsanierungspakets hervor.

Diese hätte dem Bezirk modernsten Ganztagsvolksschule mit Schwerpunkt Neue Medien im Bezirk gebracht. Ebenso stolz sei Malyar über die Öffnung des Liechtensteinparks vor einigen Jahren und die Rettung des „Stadtwäldchens“ am Gelände des Alten AKH.

„Politik ist das Bohren harter Bretter mit Geduld und Leidenschaft, manchmal auch mit unorthodoxen Mitteln“, fasste Malyar ihre politische Tätigkeit zusammen. Politikerinnen und Politiker müssten sich trauen auch gegen den Strom zu schwimmen. Das betreffe manchmal auch die eigene Partei. Sie erinnerte an das Verbot des „Kleinen Glückspiels“ für das sich Malyar gemeinsam mit der am Alsergrund angesiedelten „Sektion 8“ stark gemacht hatte. Als Tipp für ihre Nachfolge riet Malyar: „Politik ist kein Beruf, sondern eine Berufung.“

Malyar wird Lehrerin

Malyar übernahm das Amt als erste Bezirkschefin in der Geschichte des Alsergrunds am 25. Juni 2003 von ihrem Vorgänger Johann Benke. Die 58-Jährige ist diplomierte Pädagogin und unterrichtete Mathematik, Geographie und Wirtschaftskunde. Nach ihrem Abgang als Bezirkschefin werde sie in ihren frühen Job zurückkehren, kündigte Malyar an.

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