Missbrauch: Volleyballtrainer angeklagt

Die Staatsanwaltschaft Wien hat Anklage gegen einen Wiener Volleyballtrainer erhoben, der sieben Mädchen sexuell missbraucht haben soll. Der Mann war jahrelang Nachwuchs-Trainer. Die Hauptverhandlung findet am 14. März statt.

Dem mittlerweile 61-Jährigen wird schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen, sexueller Missbrauch von Unmündigen, Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses und Herstellung und Besitz von kinderpornografischem Material vorgeworfen. In dem Schöffenverfahren drohen dem Angeklagten, der sich zu den Vorwürfen bisher zumindest teilweise geständig gezeigt hat, bis zu zehn Jahre Haft.

Wie die Sprecherin des Landesgerichts für Strafsachen, Christina Salzborn, auf APA-Anfrage mitteilte, wurde die Hauptverhandlung auf den 14. März anberaumt. Die Aussagen von sieben Mädchen wurden auf Video aufgezeichnet, damit sie beim Prozess nicht mehr auf die Zeugenbank müssen. Das jüngste Opfer war damals sieben Jahre alt - mehr dazu in Mädchen sagten gegen Volleyballtrainer aus (wien.ORF.at; 5.12.2017).

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Beim Volleyballverband fordert man nun Leumundszeugnisse ein

Verband fordert Leumundszeugnis

Der Volleyballtrainer war viele Jahre für den größten heimischen Nachwuchsverein als Betreuer tätig, wo ihm der Mädchenbereich unterstand. Die rechtskräftige Anklage wirft ihm vor, sich bereits zwischen 2000 und 2002 an einer 1991 geborenen Sportlerin vergangen zu haben. Der Verband zog nach Bekanntwerden des Falls Konsequenzen - mehr dazu in Volleyball-Verband fordert Leumundszeugnisse (wien.ORF.at; 18.5.2017).

Missbrauch: Anklage gegen Volleyballtrainer

Der Wiener soll mehr als 15 Jahre lang regelmäßig Mädchen missbraucht haben soll. Die Hauptverhandlung findet am 14. März statt.

Bis 2013 gab der Mann auch an Schulen Volleyball-Stunden. Die Übergriffe - die besonders schwerwiegenden Vorgänge beziehen sich auf die Jahre 2004 und 2006, zuletzt kam es 2016 zu strafbaren Handlungen - sollen sich vor allem in der Wohnung des Angeklagten, auf Trainingscamps im Ausland und zuletzt vor 20 Monaten am Rande des Beach-Volleyball-Grand-Slam in Klagenfurt zugetragen haben.

Dort wurde er von Spielerinnen beobachtet, wie er eine Elfjährige unsittlich berührte. Die Zeuginnen erstatteten Anzeige, damit kam der Fall ins Rollen. Der Verdächtige wurde im Mai 2017 festgenommen. Seither sitzt er in U-Haft. Bei einer Hausdurchsuchung wurde kinderpornografisches Material sichergestellt, das er teilweise selbst hergestellt haben dürfte.

Angeklagter teilweise geständig

Während der 61-Jährige abstreitet, die Betroffene in Klagenfurt belästigt zu haben, ist er zu einigen anderen Fakten zumindest formal geständig. In einem Fall behauptet er, er habe einem Mädchen zeigen wollen, wie man sich selbst befriedigt. Zu den sieben Opfern wegen sexuellen Missbrauchs kamen laut Polizei 50 Kinder, die von dem Verdächtigen unsittlich berührt wurden - mehr dazu in 57 mögliche Opfer von Volleyball-Trainer (wien.ORF.at; 15.6.2017).