Holzhochhaus auf schwieriger Mietersuche

Das weltweit größte Hochhaus aus Holz („HoHo“) entsteht derzeit in der Seestadt Aspern. Die ersten von bis zu 24 Stockwerken sind schon zu sehen. Derzeit kämpfen die Betreiber allerdings mit der schleppenden Suche nach Mietern.

Der Holzhausgebäudekomplex aus Holz und Beton entsteht direkt neben der U-Bahn-Station Seestadt. Der Standort ist gleichzeitig auch eines der größten Probleme bei der Suche nach Mietern für das 84 Meter große Gebäude. „Es gibt konkret drei Hotelbetreiber, mit denen wir verhandeln. Wir sind auch mit einigen Büromietern in Gesprächen, aber es ist noch etwas schleppend, weil der Businessstandort Seestadt noch nicht in aller Munde ist“, sagte die „HoHo“-Projektleiterin Caroline Palfy in „Wien heute“.

Vandalismus als Risiko

Ein Teil des Komplexes ist bereits fertig. In den nächsten zehn Monaten entsteht daneben noch das Holzhochhaus. Bis Ende des Jahres wird gebaut. Im Frühjahr 2019 soll das Holzhochhaus eröffnet werden. Bereits Anfang 2019 können die ersten Mieter das besondere Büro beziehen. Die Holzhäuser werden in Hybridbauweise gebaut. Es ist also neben Holz im Kern auch Beton dabei, wegen des Schallschutzes.

Die Stockwerke haben einen Holzanteil von 75 Prozent, was zu Bedenken beim Brandschutz führt. Jedoch nicht beim fertigen Gebäude, sondern während der heißen Baustellenphase: „Die Herausforderung beim Bau ist, dass wir eventuell Vandalismus ausgesetzt sind und jemand das Holz abfackelt. Sonst ist kein Unterschied zu einer anderen Baustelle.“ Da aber derzeit noch keine Sprinkleranlage im Gebäude ist, setzen die Bauentwickler auf eine 24-Stunden-Bauüberwachung, „damit im Brandfall eben schneller die Feuerwehr alarmiert werden kann“.

Visualisierung HoHo Wien und HoHo Next

RLP Rüdiger Lainer + Partner

So soll das Holzhochhaus später aussehen

Raumklima wie in Zirbenstube

Einziehen sollen im „HoHo“ einmal ein Hotel, ein Restaurant, Büros und auch Gesundheitseinrichtungen in den Bereichen Wellness, Fitness und Beauty. Beim Gebäude wird versucht, eine besonders angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Wände und Decken bestehen etwa aus naturbelassenem Fichtenholz, das mit seinem Geruch für ein besonderes Raumklima sorgt.

Schimmel oder Emissionen sind laut einer Untersuchung kein Thema. „Das subjektive Empfinden wurde auch gemessen. Und da ist bei einem Holzgebäude, das wissen wir aus der Zirbenstube oder Sauna, das gemütliche subjektive Wohlbefinden höher, das hat man auch bei Langzeitstudien feststellen können“, sagte Palfy. Und Holz ist der Werkstoff der Zukunft, sind die Projektbetreiber überzeugt. Vor allem wegen der Nachhaltigkeit: „Dieses Holzhochhaus wächst in den heimischen Wäldern in einer Stunde und 17 Minuten nach.“

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