Messerstiche: 23-Jähriger wollte ausreisen

Der Verdächtige, der bei einer Messerattacke vier Personen schwerverletzt hat, hat laut Medienberichten zwei Tage vor der Tat einen Antrag auf freiwillige Ausreise gestellt. Außerdem war er bis Dezember wegen Drogendelikten in Haft.

Laut „Kurier“-Bericht soll der 23-Jährige zwei Mal einen Antrag auf freiwillige Ausreise gestellt haben, zuletzt angeblich zwei Tage vor der Tat. Er stellte bereits 2016 einen Antrag beim Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) – dieser wurde laut „Kurier“ bewilligt.

Der Verdächtige sei 2015 im Zuge der Migrationswelle nach Österreich gekommen und habe um Asyl angesucht, hatte der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl in der ZIB2 gesagt. Dann sei er polizeilich auffällig geworden und ins Drogenmilieu abgeglitten. „Er hat sich dann aber dem Verfahren entzogen. Er hat auch der Behörde angegeben, er möchte ohnehin wieder ausreisen. Er ist aber zuvor untergetaucht und war für die Behörde nicht greifbar“, sagte der Polizeipräsident.

Festnahme am 8. August

Wegen Verdachts auf Suchtgifthandel ist der Verdächtige am 8. August festgenommen wurde. Darauhin verbüßte er von 30. August bis 8. Dezember eine Haftstrafe in der Justizanstalt Klagenfurt. Pürstl hatte am Donnerstag in der ZIB2 gemeint, der Verdächtige habe als „U-Boot“ in Wien gelebt. Das ist aber offenbar nicht der Fall gewesen.

Der Mann habe gestanden, die dreiköpfige Familie in der Praterstraße und einen 20-Jährigen am Praterstern niedergestochen zu haben. Als Grund hat er seine missliche Lebenssituation angegeben sowie eine schlechte Stimmung - mehr dazu in 23-Jähriger gesteht Messerattacken. Einen islamistischen Hintergrund schließt Pürstl aus.

Landespolizeipräsident Pürstl zur Messerattacke

Gerhard Pürstl, Landespolizeipräsident von Wien, erklärt im ZIB2-Interview, dass der Attacke kein islamistischer Hintergrund zugrunde liegt.

Tatort vor japanischem Lokal

Die erste Attacke wurde um 19.45 Uhr vor einem japanischen Restaurant am Nestroyplatz beim Aufgang der U1 verübt. Die dreiköpfige Familie - der 67-jährige Vater, die 56-jährige Mutter und die 17-jährige Tochter - dürfte gerade aus dem Lokal gekommen sein, als sie der Täter mit einem Klappmesser attackierte - mehr dazu in Messerattacke auf Familie in Wien. Der Angreifer verletzte sich an der Hand. Rund eine halbe Stunde später hatte der Asylwerber am Praterstern beim Ausgang zum Riesenrad einen Landsmann attackiert.

Familienvater in stabilem Zustand

Der 67-jährige Familienvater war am Freitag in stabilem kritischem Zustand. Er befindet sich in künstlichem Tiefschlaf. Die drei weiteren Opfer waren bereits am Donnerstag außer Lebensgefahr.

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