Kompetenzchecks: Sicherheits-Know-how fehlt

Anerkannte Flüchtlinge werden vom AMS zu sogenannten Kompetenzchecks eingeladen: Dabei wird geprüft, welche Qualifikation sie mitbringen und wie sie am Arbeitsmarkt Fuß fassen können. Häufig fehlt das Sicherheits-Know-how.

Asylberechtigen und subsidiär Schutzberechtigten steht der Arbeitsmarkt offen: Ob sie einen Job finden, hängt aber auch von ihrer Vorbildung ab. Seit 2015 bietet das Arbeitsmarktservice (AMS) sogenannte Kompetenzchecks an. In den Kursen wollen die AMS-Trainer herausfinden, was die Asylberechtigten gelernt haben und was sie können.

Deutschkurse fixer Bestandteil

„Wir schauen uns an, welche formellen und informellen Qualifikationen bringen sie mit“, erklärt Wiens AMS-Chefin Petra Draxl. Daraufhin können die AMS-Berater genauer bestimme, welche Schulungen weiterhelfen. Bei handwerklichen Berufen sind das häufig Sicherheitskurse: „Ich habe erst kürzlich einen Fall gehabt, wo klar ist, der ist ein ganz exzellenter Fliesenleger. Aber die Person verfügte nicht über das technische oder das Sicherheits-Know-how, das sie bei uns braucht.“

Deutschkurse sind allerdings ein fixer Bestandteil in diesem Empfehlungen, sagt Draxl: „Der Kompetenzcheck wird zu einem Zeitpunkt gemacht, zu dem die Menschen noch nicht in der Sprache so fortgeschritten sind. Wir reden hier von Personen, die A2-Sprachkenntnisse haben.“ Die Kompetenzchecks würden aber den Betroffenen einen Weg zeigen, wie sie zu Arbeit in Wien kommen können.

Große Unterschiede zwischen Herkunftsländern

Vielen, die nach Wien kommen, fehlen jedoch die Zeugnisse. Andere - besonders Frauen - haben zwar studiert, jedoch nie in ihrem Berufsfeld gearbeitet, sagt Draxl. Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und dem Iran sind statistisch besser ausgebildet. Asylberechtigte aus Afghanistan hingegen haben ein deutlich geringeres Bildungsniveau. „Da geht es primär darum, auf einen Pflichtschulabschluss hinzuarbeiten, damit die Person überhaupt ein Bildungsniveau hat“, sagt Draxl.

Rund 12.500 Personen haben die Kompetenzchecks seit 2015 besucht. Die Kurse dauern fünf Wochen und werden in Russisch, Tschetschenisch, Arabisch, Farsi und Dari angeboten - natürlich immer in Kombination mit Deutsch.

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