Peichl kritisiert „Freundschaftswidmungen“

Architekt und Karikaturist Gustav Peichl wird am Sonntag 90 Jahre alt. Mit den aktuellen Großprojekten in Wien geht er hart ins Gericht. Er unterstellt der Stadt „Freundschaftswidmungen“ und findet das Heumarktprojekt „entsetzlich“.

„Ich bin nicht gegen Hochhäuser. Ich sage nur eins: Hochhäuser dort, wo sie hingehören“, so Architekt Gustav Peichl gegenüber „Wien heute“. Keinen Platz für ein Hochhaus sieht Peichl am Heumarkt. Obwohl er selbst Hochhäuser baute, war Peichl von Anfang an gegen das Projekt - mehr dazu in Heumarkt-Investor will Turm nicht verkleinern.

Gustav Peichl

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Gustav Peichl, ein Beobachter mit spitzer Feder und spitzer Zunge

„Schlechte Architektur und Widmung“

„Entsetzlich. Weil das eine schlechte Architektur ist und weil es eine schlechte Widmung ist. Und die Stadt Wien hat in letzter Zeit Freundschaftswidmungen gemacht. (...) Ich hoffe, dass das nicht gebaut wird.“ Der rot-grünen Stadtregierung wirft Peichl vor, Widmungen nicht nach eigenen Vorstellungen, sondern nach Bauherrnplänen durchzuführen - so auch am Heumarkt. „Weil der dadurch wahnsinnig viel Geld verdient.“

Peichl kritisiert Wiener Flächenwidmungen

90 Jahre alt und noch immer Provokateur: Gustav Peichl kritisiert „Freundschaftswidmungen“ bei Bauprojekten in der Stadt.

Einen Konflikt Architektur versus Weltkulturerbe sieht Peichl nicht. „Das Weltkulturerbe ist schon gut und wichtig, aber die Hysterie darüber ist nicht notwendig. Man redet viel zu viel vom Weltkulturerbe und zu wenig von der Qualität der Architektur“ - mehr dazu in Heumarkt: UNESCO begrüßt Fahrplan.

Gustav Peichl

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Am 21. März startet die Schau „15 Bauten zum 90sten“ im MAK

Peichl-Schau zum 90er

15 Bauwerke des Architekten sind zum 90. Geburtstag im MAK zu sehen. Fotografien von Pola Sieverding sollen den Blick auf sein Oeuvre erweitern - mehr dazu in Gustav Peichl wird 90 (noe.ORF.at).

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