Naber Kaffee röstet seit 110 Jahren

Für seine Kaffehauskultur ist Wien weltberühmt. Weniger bekannt ist, dass in Wien auch Kaffee produziert wird. Die Firma Naber röstet seit genau 110 Jahren, aber vor allem für die Gastronomie und Hotellerie.

Den Kaffee von Naber aus Wien-Strebersdorf haben wohl schon viele Wienerinnen und Wiener getrunken. Denn mit dem hier produzierten Kaffee werden vor allem die Gastronomie und Kaffeehäuser in Österreich beliefert. Viele hundert Großkunden hat Naber alleine in Wien. Durchaus bewusst verkauft man nicht an Privatkunden, sagt Geschäftsführer Marco Salvatori: „Unsere Marke bleibt im Hintergrund, aber im Gastrobereich wissen die Profis, was Naber ist.“

60 Jahre alte Röstmaschine

Spezialisiert ist man nicht auf Massenware, sondern auf Qualitätsprodukte nach bewährtem Rezept. Die fast 60 Jahre alte Trommelröstmaschine war etwa schon am Gründungsstandort in der Laudongasse in der Josefstadt in Verwendung. Der Unterschied zu anderen Kaffeeproduzenten liegt in der Röstung, sagt Salvatori: „Wenn ich schnell auf die Rösttemperatur von 200 Grad komme, erzeuge ich gewisse Aromen. Wenn ich eher langsam da hinkomme, erzeuge ich andere Aromen. Das ist das, was ein Röster wissen muss um wirkliche Qualität zu betreiben.“

Rund 2.000 Kilo Hochlandbohnen werden bei Naber pro Tag verarbeitet. Seit 2016 Cafe+Co bei Naber eingestiegen ist, gibt es neben einem neuen Logo auch eine neue Verkaufsstrategie: „Wir wollen vor allem die österreichischen Nachbarländer bespielen, wo die Wiener Kaffeekultur noch eine hohe Wertigkeit hat.“ Außerdem soll das Zielpublikum jünger werden, um die Marke für neue Vertriebspartnern interessant zu machen.

Naber Kaffee

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Zwei Naber-Cafe-Bars gibt es noch in Wien

„Liebe zum Kaffee“

Um neue Märkte zu erschließen, muss sich die Rösterei immer an örtliche Begebenheiten anpassen: „Wir haben in Wien wunderschön ausgeglichenes Wasser, in der Steiermark haben wir weicheres Wasser, im Waldviertel härteres. Jede Situation erzeugt bei den Brühern auf der Espressomaschine andere Verhältnisse und die müssen wir kompensieren mit dem Kaffee.“ So gibt es etwa für Katar, wohin das Unternehmen auch exportiert, eigene Kaffeemischungen.

Fließbandproduktion soll es aber auch weiterhin nur im Miniformat geben: „Wir haben nicht vor zusätzliche Produktionskapazität anzuschaffen. Wir gehen eher in Richtung weniger, aber dafür noch besser.“ Bei Naber setzt auf die 110-jährige Tradition. So wie auch in den zwei verbliebenen Naber-Cafe-Bars in Wien, in der Wipplingerstraße und in der Wiedner Hauptstraße - wo Naber Kaffee eine lokale Berühmtheit ist und Salvatoris Maxime für guten Kaffee gilt: „Die Liebe zum Kaffee ist das einzige Geheimnis.“

110 Jahre Naber Kaffee

In Wien wird Kaffee nicht nur getrunken, sondern auch produziert. Die Firma Naber betreibt das Kaffeerösten seit genau 110 Jahren.

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