David Bowies „Lazarus“ landet im Volkstheater

David Bowies „Lazarus“ hat am 9. Mai Premiere im Wiener Volkstheater. Das Musical des 2016 kurz nach der Uraufführung in New York verstorbenen Megastars wird dabei von Milo Lolic als österreichische Erstaufführung inszeniert.

Der 1979 geborene Serbe war am Volkstheater schon mehrfach mit Arbeiten wie „Die Präsidentinnen“ oder „Rechnitz (Der Würgeengel)“ präsent. Der Nestroy-Preisträger wunderte sich bei der Präsentation des Vorhabens am Montag nun selbst ein wenig über die Wege, die das Karriereleben so nimmt: „Ich wollte eigentlich nie in meinem Leben ein Musical inszenieren - außer vielleicht ‚Cabaret‘. Das ist dann doch etwas anspruchsvoller als ‚Mamma Mia!‘.“

Pressekonferenz zu  "Lazarus" im Volkstheater

ORF

Pressekonferenz zu „Lazarus“ im Volkstheater

Nun also „Lazarus“. Dabei bemüht sich Lolic, cinephil unkundigen Theaterfreunden die Schwellenangst zu nehmen, müsse man den Pate stehenden Film „Der Mann, der vom Himmel fiel“ aus 1976 doch nicht kennen, um das Musical zu verstehen: „Sie müssen sich also nicht die DVD ausleihen.“

Traum von der Rückkehr auf Heimatplaneten

Bowie hatte „Lazarus“, das er mit dem irischen Dramatiker Enda Walsh schon sterbenskrank schrieb, als ein schwer zu entschlüsselndes Rätsel über das Sterben und die Reise ins Jenseits angelegt. Die Handlung von „Lazarus“ knüpft an das Ende von „Der Mann, der vom Himmel fiel“ an, in dem Bowie die Hauptrolle des Thomas Newton spielt.

Im Film strandete der Außerirdische auf der Erde. Im Musical ist Newton ein reicher Geschäftsmann geworden, der versucht, seine inneren Dämonen mit Gin zu vertreiben und von der Rückkehr zu seinem Heimatplaneten träumt.

Pressekonferenz zu  "Lazarus" im Volkstheater

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Entwurf des Bühnenbilds

Günter Franzmeier spielt den Außerirdischen

Die Musicalversion hatte zuletzt im Februar Matthias Hartmann in Düsseldorf auf die Bühne gebracht, bevor nun die österreichische Erstaufführung folgt. Bowies Außerirdischer landet im Mai nicht im Wiener Odeon, sondern dank der Verschiebung der Sanierungsarbeiten nun doch im Mutterschiff, dem Volkstheater.

Bühnenbildner Wolfgang Menardi hatte sich einen abstrakten Raum ausgedacht, nachdem er fürs Odeon bereits ein greifbareres Setting ausgearbeitet hatte. Nun ziele er auf „einen inneren Gedankenraum von Newton“. Die Titelfigur wird Ensemblemitglied Günter Franzmeier interpretierten, der zum jetzigen Zeitpunkt neben beeindruckend-rauchiger Stimme schon ein Versprechen parat hat: „Ich werde mir keine gelben Linsen einsetzen.“

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